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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Iatrogene Ösophagusperforation durch TEE: Therapie dieser schweren Komplikation durch endoskopische Stentimplantation

Meeting Abstract

  • Till Herbold - Uniklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln
  • Marc Bludau - Uniklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln
  • Jessica Leers - Uniklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln
  • Christian Gutschow - Uniklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln
  • Wolfgang Schröder - Uniklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln
  • Arnulf Hölscher - Uniklinik Köln, Viszeralchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch377

doi: 10.3205/14dgch377, urn:nbn:de:0183-14dgch3777

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Herbold et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transösophageale Echokardiographie (TEE) ist eine weit verbreitete Diagnostik in der Kardiologie und Intensivmedizin. Sie gilt als sichere Prozedur mit einer nur geringen Komplikationsrate. Die iatrogene Ösophagusperforation ist die am meisten gefürchtete Komplikation der TEE. Mit einer Häufigkeit von 0,02% ist sie eine seltene, jedoch schwerwiegende Komplikation. Übersehene, oder spät erkannte iatrogene Ösophagusperforationen haben meist einen letalen Verlauf.

Material und Methoden: Im Zeitraum vom 01.01.2004 bis zum 31.08.2013 traten in unserer Klinik 5 iatrogene Perforationen des Ösophagus durch einen transösophageale Echokardiographie (TEE) auf. Alle Patienten waren weiblich. Das durchschnittliche Alter betrug 77 Jahre. 80 % der Patienten waren zum Zeitpunkt der Perforation intubiert. 4 Patienten hatten eine Perforation im mittleren Drittel des Ösophagus. Bei einem Patienten war es zu einer Perforation im Bereich des oberen Ösophagusspinkters gekommen.

Ergebnisse: Bei Perforationen im mittleren Drittel des Ösophagus erfolgte bei 4 Patienten die endoskopische Stentimplantation, die bei 3 der Patienten zur Ausheilung führte. 1 Patientin verstarb an den Folgen einer Sepsis bei fortgeschrittener Mediastinitis. Die Perforation des zervikalen Ösophagus konnte unter Nahrungskarrenz spontan zur Ausheilung gebracht werden.

Schlussfolgerung: Die iatrogene Ösophagusperforation ist eine seltene, jedoch schwerwiegende Komplikation der transösophagealen Echokardiographie (TEE). Die häufigste Lokalisation ist der mittlere Ösophagus. Insbesondere bei intubierten Patienten kann diese Komplikation leicht übersehen werden. Bei frühzeitiger endoskopischer Intervention ist diese Komplikation jedoch gut zu behandeln. Meist reichen eine endoskopische Stentimplantation, Drainageanlage und antibiotische Abdeckung. Eine operative Therapie ist hier nur selten indiziert. Übersehene oder spät diagnostizierte iatrogenen Ösophagusperforationen haben hingegen bei fortgeschrittener Mediastinitis einen häufig letalen Ausgang.