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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Kreuzschmerzen durch osteoporotische Sinterungsfrakturen. Wie sicher ist die Kyphoplastie?

Meeting Abstract

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  • Axel Prokop - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Klinikverbund Südwest, Unfallchirurgie, Sindelfingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch260

doi: 10.3205/14dgch260, urn:nbn:de:0183-14dgch2602

Veröffentlicht: 21. März 2014

© 2014 Prokop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Kyphoplastie ist eine etablierte Methode zur Behandlung von schmerzhaften osteoporotischen Sinterungsfrakturen der Wirbelsäule. Dieser Effekt wurde in mehreren klinischen Studien belegt. Sie führt nicht nur zur raschen Schmerzreduktion, sondern auch nach einer neuen großen Langzeitstudie zu einer erhöhten Langzeitüberlebensrate. Trotz routinierter Technik können treten relevante schwere Komplikationen auftreten.

Material und Methoden: Vom 1.1.2008 bis zum 31.12.2012 wurden bei 777 Patienten Ballon assistierte Kyphoplastien durchgeführt. In allen Fällen bestanden Schmerzen über 6/10 Punkten und neben einer Röntgenaufnahme der Wirbelsäule eine nachgewiesene frische Fraktur in einem ergänzendem Schnittbildverfahren (CT oder MRT STIR T2). Das Durchschnittsalter betrug 76 Jahre. In 72% waren Frauen (w:m=561:216) betroffen. Es wurden Frakturen von BWK 3 bis LWK 5 behandelt. In 517 Fällen wurde 1-Etage, 176x 2-Etagen, 63x 3-Etagen und 27x 4-Etagen simultan in einer Sitzung versorgt.

Ergebnisse: Die mittlere OP-Zeit bei allen Patienten inklusive der Mehretagenversorgung betrug 36 Minuten. Die Schmerzen bemessen nach der visuellen Analogskala verbesserten sich von präoperativ im Mittel 8 Punkten auf postoperativ 2,4 Punkte. Die mittlere Krankenhausliegezeit betrug 9,9 Tage. In 18% wurden im Röntgenbild asymptomatische Paravaste gesehen. 657 Patienten wurden nach Hause und 110 in eine Reha entlassen.

Während der stationären Zeit traten 7 Majorkomplikationen (0,9%) auf (3 Todesfälle, 2 reversible neurologische Ausfälle und eine siginifikante Implantatdislokation mit sekundärer Zwerchfellverletzung und eine subdurale Blutung).

Schlussfolgerung: Bei korrekter Indikation ist die Kyphoplastie ein gutes und sicheres Verfahren zur Behandlung schmerzhafter osteoporotischer Sinterungsfrakturen der Lenden- und Brustwirbelsäule. Komplikationen sind bei korrekter Ausführung selten.