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Frühresultate nach Phenolkaustik des Unguis incarnatus
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Der Unguis incarnatus ist ein ungefährliches, aber sehr häufiges Problem in der kleinchirurgischen Ambulanz. Die Behandlung wird in der Regel mittels Emmert-Plastik bzw. Kocher-Keilexzision in Lokalanästhesie durchgeführt. Diese Methode hat eine hohe Rezidivquote von bis zu 50% und ist für den Patienten unangenehm. Die Behandlung ist mit einem zum Teil sehr schmerzhaftem und langwierigem postoperativen Verlauf verbunden. Eine Alternative zur Keilexzision ist die Phenolkaustik. Derzeit gibt es wenig Evidenz über kurz- und langfristige Resultate dieser Methode.
Material und Methoden: Während 3 Jahren wurden 200 Patienten mit einem Unguis incarnatus mittels Phenolkaustik in Lokalanästhesie behandelt. Die Phenolkaustik wird in Oberstanästhesie durchgeführt und der betroffene Zehennagel auf der Seite des Unguis incarnatus luxiert. Durch Betupfen mit Phenolum liquefactum (5%-prozentiges Phenol) wird die Nagelmatrix selektiv verödet. Danach erfolgte ein selbständiger Verbandswechsel mit Ialugen Plus- oder Flammazine-Salbe durch den Patienten.
Ergebnisse: Von den 200 Patienten, die wir nach durchschnittlich 6 Wochen klinisch nachkontrolliert haben, waren alle mit dem Resultat sehr zufrieden. Kosmetisch resultierte ein etwas schmalerer Nagel ohne jeden weiteren Defekt. Die Patienten mussten im Durchschnitt nur 2 Tage Analgetika einnehmen und der Verbandswechsel wurde durchschnittlich 5 Tage lang durchgeführt. Nach den 5 Tagen waren alle Patienten komplett beschwerdefrei. Ein Rezidiv des Unguis incarnatus zeigte sich lediglich bei 2 Patienten, bei denen aber vorgängig bereits mehrmals eine Emmert-Plastik bzw. eine Kocher-Keilexzision durchgeführt worden war.
Schlussfolgerung: Die Phenolkaustik ist eine rezidivarme und für den Patienten schmerzarme Behandlungsmöglichkeit des Unguis incarnatus mit gutem kosmetischem Resultat. Im Gegensatz zu den nach Keilexzision oftmals verstümmelten Nägeln resultiert bei der Phenolkaustik lediglich ein schmalerer Nagel. Während die Keilexzision nach Emmert oder Kocher ein Rezidivrisiko von bis zu 50% aufweist, zeigte sich in unserer retrospektiven Studie lediglich ein Rezidivrisiko von 1% nach 6 Wochen.