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Sorafenib hemmt die durch tumorassoziierte Fibroblasten induzierte Invasion von cholangiozellulären Tumorzellen und vermindert die Zytokinexpression in tumorassoziierten Fibroblasten
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Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
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Einleitung: Die Inzidenz des cholangiozellulären Karzinoms (CCC) steigt weltweit. Außer der radikalen chirurgischen Resektion gibt es bisher keinen kurativen Therapieansatz. Es wurde mehrfach gezeigt, dass insbesondere die Tumor-Stroma-Interaktion eine wichtige Rolle in der Entwicklung dieser Erkrankung spielt und einen neuen Therapieansatz darstellen könnte. Der Multityrosinkinaseinhibitor Sorafenib wird bereits erfolgreich in der Behandlung des hepatozellulären Karzinoms eingesetzt und wirkt an Rezeptoren, die im CCC überexprimiert werden. Diese Arbeit untersucht, ob die Interaktion tumorassoziierter Fibroblasten (TAFs) mit Tumorzellen durch Sorafenib günstig beeinflusst werden kann.
Material und Methoden: TAFs wurden aus menschlichen CCC-Resektaten extrahiert und in Kultur genommen. Die humane CCC-Zelllinie HuCCT1 wurde für Co-Kultur Invasions-Untersuchungen verwendet. Die Vitalität der Zellen wurde im Kristallviolett Assay, die Invasion der Tumorzellen im modifizierten Boyden-Chamber-Assay gemessen. Semi-quantitative Zytokinexpressions-Messungen erfolgten mittels eines Zytokin-Arrays.
Ergebnisse: Sorafenib hatte nur einen milden, dosisabhängigen Effekt auf die Vitalität der TAFs. Die Anwesenheit von TAFs stimulierte die gerichtete Invasion von HuCCT1, was durch die Zugabe von PDGF-BB gesteigert werden konnte. Behandlung mit 1µM Sorafenib konnte diesen Effekt signifikant reduzieren und außerdem die Expression verschiedener Zytokine wie IL-6, IL-8. MCP1 und CD40 hemmen.
Schlussfolgerung: Sorafenib vermindert die durch Anwesenheit von TAFs gesteigerte Invasionfähigkeit von CCC-Zellen durch Hemmung der Expression von chemotaktischen Zytokinen und inhibiert den migrationsfördernden Effekt von PDGF-BB. Dies stellt einen neuen wegweisenden Behandlungsansatz in der Therapie des CCC dar.