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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Entwicklung eines Simulators zum Training der laparoskopischen Therapie ventraler Bauchwandhernien

Meeting Abstract

  • Michael Siassi - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Axel Mahn - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Milos Sarvan - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg
  • Kay Selleschloh - Technische Universität Hamburg Harburg, Institut für Biomechanik, Hamburg
  • Michael Morlock - Technische Universität Hamburg Harburg, Institut für Biomechanik, Hamburg
  • Friedrich Kallinowski - Asklepios Klinik Harburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch131

doi: 10.3205/13dgch131, urn:nbn:de:0183-13dgch1312

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Siassi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der laparoskopischen Hernienchirurgie ist die Lernkurve deutlich länger als in der offenen Chirurgie. Simulationen, die spezifisch die Anforderungen in der laparoskopischen Reparatur ventraler Hernien trainieren gibt es bisher nicht. Wir entwickelten ein Modell, mit dem die Netzplatzierung sowie die Fixation geübt werden können.

Material und Methoden: In einer Kunststoffbox wurde an der "ventralen" Innenseite eine Fläche aus Kunstharz angebracht. An diese wurden handelsübliche Herniennetze platziert und mit 4 Stahlstiften zur Simulation von Tacks fixiert. Untersucht wurden die Geschwindigkeit des Testablaufes sowie die Verankerungsgüte, gemessen am Applikationswinkel der Stifte. Dabei wurde eine Applikation im Winkel von 90° als optimal gewertet. Es wurden drei Gruppen von Probanden untersucht: Laparoskopisch erfahrene Fachärzte, chirurgisch Unerfahrene mit medizinischer Vorbildung (Studenten klinischer Semester) sowie gänzlich chirurgisch und medizinisch unerfahrene Probanden (Studenten der Ingenieurswissenschaften). Jeder Proband absolvierte 10 Durchgänge.

Ergebnisse: Die mittlere Verankerungsgüte betrug 79 ± 1,3° bei den Fachärzten, 77 ± 1,7° bei den Medizinstudenten und 71± 3,7° bei den Nichtmedizinern (p=0,2). Die Fachärzte erledigten die Aufgabe in 178 ± 16 s, die Medizinstudenten in 343 ± 23 s und die Nichtmediziner in 325 ± 60 s (p=0,013). Die Zeitdifferenz zwischen ersten und letztem Durchgang betrug bei den Fachärzten 54 ± 32 s, bei den Medizinstudenten 272,4 ± 32 s und bei den Nichtmedizinern 266 ± 26 s (p=0,01).

Schlussfolgerung: Die spezifischen Anforderungen der laparokopischen Hernienchirugie sind in der Zeit, nicht aber in der Qualität trainierbar. Hierbei profitieren Unerfahrene am meisten. Medizinische Vorkenntnisse spielten in unserem Kollektiv keine Rolle.