gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Funktionelle Ergebnisse nach operativer und konservativer Therapie der akuten Sigmadivertikulitis

Meeting Abstract

  • Christoph Holmer - Charité - Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Kai Lehmann - Charité - Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Jörn Gröne - Charité - Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Heinz J. Buhr - Charité - Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin
  • Jörg-Peter Ritz - Helios Kliniken Schwerin, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwerin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch061

doi: 10.3205/13dgch061, urn:nbn:de:0183-13dgch0612

Veröffentlicht: 26. April 2013

© 2013 Holmer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Nach wie vor gibt es eine kontroverse Diskussion über das therapeutische Management bei der akuten Sigmadivertikulitis (SD). Wesentlich für den Therapieerfolg ist die langfristige Beschwerdefreiheit der Patienten nach operativer oder konservativer Therapie. Ziel dieser Arbeit war es, das funktionelle Langzeit-Outcome nach operativer und konservativer Therapie der akuten SD zu vergleichen.

Material und Methoden: Von 2004 bis 2007 wurden alle Patienten mit einer akuten SD (Ausnahme: freie Perforation) prospektiv eingeschlossen. Verglichen wurden Alter, Geschlecht, SD-Ereignis, SD-Stadium, Infektparameter, persistierende Beschwerden sowie Rezidivraten nach operativer und konservativer Therapie.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 153 Patienten (86 f, 67 m, Alter 62,46 J.) eingeschlossen. 70 Patienten (45,8%) hatten ein Erstereignis und 83 (54,2%) eine rezidivierende SD. 113 Patienten (73,9%) wurden operativ mittels Sigmaresektion und 40 (26,1%) konservativ behandelt. Bei 16 Patienten (operativ 12, konservativ 4, p=0,961) lag ein Stadium I nach Hansen/Stock, bei 88 (operativ 59, konservativ 29, p=0,026) ein Stadium IIa und bei 49 (operativ 42, konservativ 7, p=0,022) ein Stadium IIb vor. Das mediane follow-up betrug 32 Monate (Range 12 - 52). Zum Zeitpunkt des follow-up klagten 8,8% der operativ und 25% der konservativ behandelten Patienten über persistierende Beschwerden. Die einzelnen Beschwerden sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt. Ein Rezidiv trat bei 3,5% der operativ und bei 32,5% der konservativ therapierten Patienten auf (p<0,001). Postoperativ trat dagegen in 7,9% der Fälle Sexual- und in 6,1% Blasenfunktionsstörungen auf.

Schlussfolgerung: Die chirurgische Therapie der akuten SD ist in Hinblick auf die Vermeidung persistierender Beschwerden sowie der Prophylaxe eines SD-Rezidivs effektiver als die konservative Therapie. Der Nutzen der Sigmaresektion muss hierbei gegen ein moderates Risiko für postoperative Sexual- und Blasenfunktionsstörungen abgewogen werden.