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Retrospektive Analyse von 223 Patienten mit Kolorektalem Frühkarzinom
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: Die kurative Therapie des Kolorektalen Karzinoms basiert auf der Einhaltung chirurgisch-onkologischer Radikalitätsprinzipien bei gleichzeitig geringer Morbidität sowie Maximierung der Lebensqualität. Die Therapie des Kolorektalen Frühkarzinoms allerdings tendiert zunehmend in Richtung onkologisch-limitierter Techniken (Vollwandexzision, endoskopische Mukosaresektion, Polypektomie,), was in der rezenten Literatur kontrovers diskutiert wird.
Material und Methoden: Patienten (n=223; m:127, w:96, Mittel 65J), welche mit einem kolorektalen Frühkarzinom zwischen 1990-2010 an unserer Abteilung behandelt worden sind, werden bezüglich pathologischer Parameter, OP-Technik, lokoregionärem Rezidiv, Metastasierung sowie Patientenüberleben retrospektiv analysiert.
Ergebnisse: Histologisch fanden sich in 95% der Fälle Adenokarzinome, vornehmlich im Rektum (46,7%), seltener im Sigma (19,8%) und linken (17,8%) bzw. rechten (15,7%) Hemikolon. Insgesamt zeigten 47,5% high-risk Kriterien, 52,5% waren low-risk Frühkarzinome. Zehn Patienten (4,5%) waren bei Diagnosestellung bereits metastasiert. Primär wurden 120 Patienten (53,8%) onkologisch radikal operiert, 26% der initial limitiert operierten Patienten (46,2%) sekundär radikal nachreseziert. Lokalrezidive traten bei 7 Patienten (3%; 6 nach limitierter OP-Technik) auf. Im Beobachtungszeitraum verstarben 55 Patienten (24,6%); 9 (4%) an Zweitmalignomen, 1 Patient (0,44%) infolge des kolorektalen Frühkarzinoms. Kaplan-Meier-Überlebensanalysen werden präsentiert.
Schlussfolgerung: Obwohl über ein Drittel der Patienten trotz hohem Anteil an high-risk Frühkarzinomen onkologisch-limitiert operiert wurden, zeigen sich durchaus gute Langzeitergebnisse. Somit ist es gerechtfertigt, unter strenger Indikationsstellung, diese Techniken anzuwenden.