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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Molekulare Charakterisierung zirkulierender Metaboliten des Lipid- und Proteinstoffwechsels nach allogener Lebertransplantation mittels LC-MS/MS

Meeting Abstract

  • Markus Quante - Universitätsklinikum Leipzig, Chirurgische Klinik II, Leipzig, Deutschland
  • Christoph Benckert - Universitätsklinikum Leipzig, Hepatobiliäre Chirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Uta Ceglarek - Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Leipzig, Deutschland
  • Martin Fiedler - Universitätsklinikum Leipzig, Chirurgische Klinik II, Leipzig, Deutschland
  • Joachim Thiery - Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik, Leipzig, Deutschland
  • Sven Jonas - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch494

doi: 10.3205/10dgch494, urn:nbn:de:0183-10dgch4940

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Quante et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: An unserem Zentrum wird eine Studie mit dem Ziel der Identifizierung und Charakterisierung zirkulierender Metaboliten des hepatischen Lipid- und Proteinstoffwechsels mittels LC-MS/MS durchgeführt, um bei Patienten nach allogener Lebertransplantation frühzeitig und pathophysiologisch differenziert Störungen der Organfunktion zu erkennen. Bislang ist die Beurteilung der Funktionsaufnahme des transplantierten Organs im klinischen Alltag nur über relativ unspezifische Kenngrößen wie Transaminasen, Bilirubin und die Gerinnungsfunktion möglich.

Material und Methoden: Im Rahmen einer Pilotstudie haben wir sieben Patienten ausführlich klinisch und phänotypisch charakterisiert. Das Metabolom-Profil umfasste Cholesterin- und Phytosterolstoffwechsel, Aminosäurestoffwechsel und Carnitinstoffwechsel.

Ergebnisse: Die Veresterungsrate der Sterole war bei drei Patienten mit signifikant erhöhten Bilirubin-Serumkonzentrationen reduziert. Bei einem Normalbereich zwischen 65–71% Anteil Sitosterolester liegt die Aktivität des Enzyms Acyl-Coenzyme A:Cholesterol Acyltransferase (ACAT II) nur bei 2 Patienten wieder im Normalbereich. Dies weist auf eine schwere Parenchymschädigung mit einer Störung der Veresterung und einer gleichzeitigen Ausscheidungsstörung für Bilirubin hin. Neue Informationen zur Funktion des Leberparenchyms lassen sich aus den ebenfalls sehr charakteristischen Befunden zur mitochondrialen Fettsäureoxidation ableiten.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse aus der Pilotstudie ergeben klare Hinweise, dass Metabolitenprofile des Lipid- und Proteinstoffwechsels mit dem klinischen Verlauf nach einer allogenen Lebertransplantation assoziiert sind. Die als Machbarkeitsuntersuchung durchgeführte Studie hat uns bereits die wesentlichen Grundlagen und Erfahrungen gegeben, um eine systematische und hochstandardisierte molekulare Erforschung der hepatischen Metabolitenprofile nach Lebertransplantation durchzuführen.