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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Strategien zur Verkürzung der Lernkurve bei der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC)

Meeting Abstract

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  • Jörg Dörfer - Universitätsklinik Würzburg, Allgemeinchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Alexander Kerscher - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Christoph-Thomas Germer - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Jörg Pelz - Universitätsklinik Würzburg, Allgemeinchirurgie, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch293

doi: 10.3205/10dgch293, urn:nbn:de:0183-10dgch2935

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Dörfer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Zytoreduktive Chirurgie und hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion (HIPEC) ist mit einer relativ hohen Morbidität und Letalität assoziiert. In der Literatur wird eine Lernkurve von mindestens 100 Fällen beschrieben. Das Ziel dieser Studie war es ein HIPEC-Zentrum zu etablieren und die Anfangsfehler deutlich zu verringern bzw. die Lernkurve drastisch verkürzen.

Material und Methoden: Neben einschlägiger Literaturrecherche bezüglich Indikationsstellung und Komplikationsmanagement erfolgte der Besuch zu Schulungszwecken in insgesamt drei HIPEC Zentren. Zudem erfolgte die Planung auf Klinikebene unter Einbeziehung und Schulung des Klinikpersonals.

Von 09/08 bis 08/09 wurden 25 Patienten mit einer PC operiert und eine HIPEC-Prozedur unter folgenden Kriterien durchgeführt: Alle Operationen wurden vom gleichen Operateur durchgeführt. Im Sinne des perioperativen Managements wurde unter Einbeziehung des Pflegepersonals und der Anästhesie ein HIPEC-Team etabliert. Zunächst wurden nur Patienten mit einer geringen Tumorlast (PCI<20) sowie mit einem Karnofsky Index >70% und Alter >70 Jahren operiert.

Ergebnisse: Die Grad III/IV Morbidität betrug 25% (2x Wundheilungsstörungen, 2x paralytischer Ileus, 1x Blutung, 1x Platzbauch), die Letalität 0%. Eine vollständige bzw. suboptimale Zytoreduktion (CC0/1 Resektion) konnte in 15/25 Fällen erreicht werden. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug, inklusive der Perfusion über 60 Minuten, 267 Minuten. Bei einem Patient wurde ein potektives Stoma angelegt, im Mittel wurde 1 intestinale Anastomose durchgeführt. Der durchschnittliche Blutverlust betrug 250 ml, die durchschnittliche postoperative stationäre Verweildauer 18 Tage.

Schlussfolgerung: Mit einer gewissenhaften Vorbereitung und guter Patientenselektion gelingt es, die Mortalität dieses Eingriffes zu reduzieren und auch in „moderate-volume“ Zentren die HIPEC zu etablieren.