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Ist die laparoskopische Appendektomie auch bei perforierter Appendizitis indiziert?
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Mit Einführung der laparoskopischen Appendektomie wurde die konventionelle Appendektomie in Zentren der laparoskopischen Chirurgie im klinischen Alltag zunehmend verdrängt. Vorliegende Metaanalysen mit allerdings kleinen Fallzahlen perforierter Appendizitiden beschreiben eine tendentiell erhöhte Inzidenz postoperativer intraabdomineller Abszesse nach laparoskopischer Appendektomie bei perforierter Appendizitis. Hier entsteht die Frage, ob die laparoskopische Appendektomie auch bei perforierter Appendizitis indiziert ist.
Material und Methoden: Anhand prospektiv erhobener unizentrischer Daten von 2.215 Appendektomien, davon 346 Perforationen, der Periode 1998 bis 2006 wurde untersucht, inwiefern die laparoskopische Appendektomie auch bei perforierter Appendizitis indiziert ist.
Ergebnisse: 425 Appendektomien erfolgten konventionell, 1.790 laparoskopisch. Die intraoperative Perforationsrate lag bei 15,6% (n=346), im histologischen Befund bei 17,7%. Perforationen wurden in 89,3% laparoskopisch, in 10,7% konventionell operiert. Die durchschnittliche Konversionsrate lag bei 4,4%, bei Vorliegen einer Perforation war die Konversionsrate mit 14,6% signifikant erhöht. In der Literatur beobachtete Häufungen intraabdomineller Abszesse nach laparoskopischer Appendektomie bei perforierter Appendizitis konnten nicht bestätigt werden. Intraabdominelle Abszesse traten bei Einhaltung der intention to treat Analyse nach laparoskopischer Operation der perforierten Appendizitis in 4,2%, nach Konversion in 4,4% und nach konventioneller Appendektomie in 5,4% auf. 1,7% aller laparoskopischen und 1,2% aller konventionellen Operationen führten zu intraabdominellen Abszessen.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Appendektomie erwies sich als sicheres Verfahren in der Therapie der akuten Appendizitis, insbesondere auch bei perforierter Appendizitis.