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106 spinale intradurale Tumoren: Eine retrospektive Untersuchung
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Nur 15% der primären ZNS-Tumoren sind intraspinal. Davon sind ca. 45% intradural, 5% intramedullär. Wegen der Seltenheit werden spinale intradurale Tumoren nur in geringer Frequenz operiert und es existieren wenige klinische Beobachtungsstudien mit ausreichender Patientenzahl.
Material und Methoden: Ausgewertet wurden alle intraduralen (intra-/extramedullär) Tumoren, die seit 03/2006 bis dato in unserer Klinik operiert wurden. Die retrospektive Serie umfasst 106 Pat. (Frauen: 54, Männer: 52; Altersmedian: 52 J.). Erste Kontrolle wurde i.d.R. 3 Monate post-op durchgeführt. Das mediane Follow-up beträgt 6 Monate.
Ergebnisse: Insg. wurden 106 Tumoren operiert (28 intramed., 78 extramed.). 7 Pat. waren asymptomatisch. Schmerz war das häufigste präoperative Symptom, gefolgt von Myelopathie, Radikulopathie und Conus/Cauda-Syndrom. Lokalisation: HWS: n=27, BWS: n=51, LWS/Sakrum: n=28. 91% der extramed. und 78% der intramed. Tumoren wurden komplett reseziert. 8 Pat. erhielten ein Debulking, 6 Pat. eine Biopsie. Postop. Komplikationen: Nachblutung n=3, Wundheilungsstörung n=3, Liquorleck n=2, Lungenembolie n=1. 65 Pat. hatten frühpostoperativ regrediente Symptome, 19 blieben unverändert. Verschlechterung bei 16 Pat., wovon der Großteil bei Wiedervorstellung eine Besserung auf mind. das präoperative Niveau zeigte. Histologie: 37 Neurinome (WHO° I), 28 Meningeome (27 WHO° I, 1 WHO° II), 22 Ependymome (5 WHO° I, 16 WHO° II, 1 WHO° III), 5 Astrozytome (1 WHO° I, 3 WHO° II, 1 WHO° III, 1 WHO° IV), 3 Hämangioblastome WHO° I, 3 Cavernome, 4 Metastasen, 1 Paragangliom, 2 Lipomen. 1 intramed. KM-Anreicherung blieb nach Biopsie unklar. Bisher liegen bei 58 von 106 Patienten (54,7%) Verlaufsdaten vor. 5 von 58 Patienten hatten Rezidiv/Progress.
Schlussfolgerung: Spinale intradurale Tumoren sind heterogen bzgl. Histologie, wenngleich sich die Mehrheit histologisch und biologisch benigne verhält. Da durch die Größenprogredienz bei Spontanverlauf eine neurologische Verschlechterung bis hin zum Querschnitt absehbar ist und ein Großteil der Patienten postoperativ mind. den präoperativen neurologischen Zustand beibehält, ist eine möglichst frühe Operation anzustreben.