Artikel
Laparoskopische Sleeve-Gastrektomie: 2-Jahresergebnisse der Universitätsklinik Tübingen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die interdisziplinäre Adipositasplattform ADIP der Universitätsklinik Tübingen wurde 2005 gegründet. Jeder Patient durchläuft vor einer bariatrischen Operation die gesamte Plattform. Das häufigste Operationsverfahren bis September 2009 war die laparoskopische Sleeve-Gastrektomie (LSG).
Material und Methoden: Die Resektion des großkurvaturseitigen Magens erfolgte entlang eines 34 Chr. großen Magenschlauches, 5–6 cm vom Pylorus beginnend bis in den His’schen Winkel. Bei 76 Patienten wurde die gesamte Klammernaht mit absorbierbaren Klammernahtverstärkern versehen und keine Übernähung durchgeführt. Die Nachsorgeuntersuchungen erfolgten nach 1, 3, 6, 12, 18 und 24 Monaten.
Ergebnisse: Zwischen März 2006 und September 2009 wurden 92 LSG an der Universitätsklinik Tübingen durchgeführt (w: 59; m:33). Bei 8 Patienten erfolgte vor dem Eingriff eine 6-monatige Magenballontherapie. Bei zwei Patienten wurde die LSG zweizeitig nach Magenbandexplantation durchgeführt.Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 36 Jahre (24–72). Der präoperative BMI betrug 53 kg/m² (37–72). Nach 12 Monaten betrug der „Excess weight loss“ (ESWL%) 47,6% (57–48), nach 24 Monaten 51,5%. Die Schnitt-Naht-Zeit betrug 96 min. (46–225). Der Aufenthalt auf der Intensivstation lag bei 1,45 Tagen (0–41) und die durchschnittliche Krankenhausverweildauer betrug 8,0 Tage (4–72). Die Konversionsrate lag bei 1,1% (1/92), Eine Re-Laparoskopie erfolgte in 3,3% der Fälle (3/92), zweimal wegen einer Nachblutung, einmal wegen einer Klammernahtinsuffizienz. Die Mortalitätsrate lag bei 0%.
Schlussfolgerung: Die LSG ist ein sicheres bariatrisches Verfahren bei morbid adipösen Patienten mit einer guten Gewichtsreduktion nach 24 Monaten. Die Langzeitergebnisse für dieses Verfahren bleiben abzuwarten.