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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Zehn Jahre Erfahrung mit der minimal-invasiven video-assistierten Parathyreoidektomie (MIVAP)

Meeting Abstract

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  • Pier Francesco Alesina - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Martin K. Walz - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch022

doi: 10.3205/10dgch022, urn:nbn:de:0183-10dgch0225

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Alesina et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die minimale invasive Parathyroidektomie wurde 1996 erstmalig beschrieben. Bisher wird allerdings dieses Verfahren nur in spezialisierten Kliniken durchgeführt.

Material und Methoden: Im Zeitraum von Oktober 1999 bis September 2009 sind insgesamt 499 Patienten (118 M, 391 F; Alter: 58±13 Jahren; Spanne: 16–90 Jahren) wegen Hyperparathyreodismus (HPT) in unserer Klinik operiert worden. Der videoskopisch-assistierte Zugang wird mit einem einzelnen 1,5–2 cm groβen Schnitt in Hautniveau über der Fossa jugularis, einer 5 mm 30°-Optik und einem konventionellen Retraktor (Langenbeck-Retraktor) durchgeführt. Bis 2004 diese Operationsmethode wurde gewählt beim Patienten mit gesicherte Lokalisation (Ultraschall und/oder Sesta-MIBI Szitigraphie). Seit 2005 die MIVAP wurde auch beim fehlende Lokalisation angewendet. Bei allen Patienten wurde der Parathormonwert prä und postoperativ bestimmt, sowie eine direkte Laryngoskopie zur Dokumentation der Stimmbandverhältnisse durchgeführt.

Ergebnisse: 384 Patienten (86 M, 298 F; Alter: 57±13 Jahren; Spanne: 16–88 Jahren) wurden mit minimal invasiver Technik operiert. Die präoperative Diagnose war ein primärer HPT bei 368 Patienten, in 46 Fällen (12.5%) mit begleitender Struma nodosa, und ein sekundärer HPT in 16 Fälle. Die mittlere OP-Zeit betrug 48±33 Minuten (Spanne: 10–220 Minuten). Eine Konversion zur konventionellen Zervikotomie war bei 8 Patienten (2%) notwendig, 4 davon unter den ersten 30 Fällen. Die postoperativen Komplikationen waren 4 Recurrensparesen (eine davon definitiv) und 1 Fall des Horner-Syndroms. Die Heilungsrate beim primärem Eingriff ist 97% (373 von 384 Patienten). Zehn Patienten wurden in Rahmen eine Reoperation geheilt (6 MIVAP, 4 konventionell).

Schlussfolgerung: Unsere Erfahrung zeigt, dass die minimal invasive Parathyreodektomie ein etabiliertes Verfahren darstellt. Deshalb sollte die MIVAP als die bevorzugte Operation für alle Patienten mit HPT, ohne entsprechende Kontraindikationen, angesehen werden.