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Die Resektion der V. azygos – eine onkologisch notwendige oder überflüssige Erweiterung der transthorakalen Ösophagektomie?
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Veröffentlicht: | 16. April 2008 |
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Einleitung: Die minimal-invasiven Techniken erfahren auch in der onkologischen Ösophaguschirurgie eine zunehmende Verbreitung. Mit dem Ziel, den technischen Aufwand der thorakoskopischen Ösophagektomie zu verringern, ist die Notwendigkeit der Resektion der V.azygos in Frage gestellt worden. Deshalb war die Fragestellung dieser Untersuchung, ob durch die Resektion des Azygos-Systems bei der transthorakalen Ösophagektomie das Ausmaß der mediastinalen Lymphadenektomie verbessert wird.
Material und Methoden: 92 Patienten mit einem Ösophaguskarzinom wurden in diese prospektive Analyse eingeschlossen. 53 Patienten (57.6%) wurden bei lokal fortgeschrittenem Primärtumor neoadjuvant therapiert. Bei allen Patienten wurde eine transthorakale Ösophagektomie unter en-bloc Mitnahme der V.azygos von der Einmündung in die V.cava superior bis oberhalb des Zwerchfells durchgeführt. Die Rekostruktion erfolgte durch einen Magenhochzug mit thorakaler Ösophagogastrostomie. Nach Resektion wurde vom Gesamtpräparat die V.azygos mit dem anhängenden Bindegewebe vom tubulären Ösophagus abpräpariert, das kraniale und kaudale Ende markiert und auf Lymphknoten (LK) und deren metastatischen Befall histopathologisch untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 2778 LN reseziert (Durchschnitt von 30.2 LN/Patient). 1666 LN entfielen auf das mediastinale Kompartiment. Bei 60 von 92 Patienten (65.2%) konnten insgesamt 216 der 1666 mediastinalen LN (13.0%) entlang der V.azygos nachgewiesen werden. 7 von 39 nodal positiven Patienten (17.9%) hatten LK-Metastasen, die an der V.azygos lokalisiert waren. Insgesamt wurden bei diesen 7 Patienten 23 LK-Metastasen histopathologisch gesichert, die sich zu gleichen Teilen im unteren Mediastinum bzw. auf Höhe der Trachealbifurkation befanden.
Schlussfolgerung: LK-Metastasen entlang der V.azygos sind zu häufig, als dass sie bei der mediastinalen Lymphadenektomie vernachlässigt werden können. Dieses sollte sowohl bei der offenen als auch der thorakoskopischen Ösophagektomie berücksichtigt werden.