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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Ergebnisse der plastisch-chirurgischer Deckung perineale Defekte nach Tumorresektion im Rahmen interdisziplinärer Operationen

Meeting Abstract

  • corresponding author R. Hierner - Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Interdisziplinäre Rekonstruktive Chirurgie, Mikrochirurgie, Handchirurgie, Verbrennung, Leuven
  • D. Di Mauro - Abdominalchirurgie, Leuven
  • F. Penninckx - Abdominalchirurgie, Leuven
  • A. D'Hoore - Abdominalchirurgie, Leuven
  • I. DeWever - Onkologische Chirurgie, Leuven
  • M. Stas - Onkologische Chirurgie, Leuven
  • I. Vergote - Gynäkologie, Leuven
  • F. Armant - Gynäkologie, Leuven

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch8765

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch349.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Hierner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei den meisten Patienten stellt der Wundschluss nach anteriorer pelvino rektaler Rektumamputation (APRA) kein Problem dar. In Fällen mit vorausgegangener Bestrahlung oder pararektaler Tumorinfiltration kann jedoch eine plastische Deckung notwendig werden. Bei dieser Patientengruppe hat sich an unserer Klinik eine multidisziplinäre Versorgung bestens bewährt.

Material und Methoden: Zwischen 2002 und 2006 wurde bei 20 Patienten ein ausgedehnter pelviner Defekt nach APRA gedeckt. Die Operation erfolgte bei 10 Männer und 10 Frauen. Das Patientenalter betrug 36 – 78 Jahre. In einer retrospektiven klinischen Studie wurden folgende Kriterien untersucht: 1) Art der Lappenplastik, 2) Operationsdauer, 3) intraoperativer Blutverlust, 4) Hospitalisationsdauer, 5) Mobilisation, und 6) Art und Anzahl von Komplikationen.

Ergebnisse: Die Defektdeckung erfolgte mithilfe einer bilateralen glutaeus maximus Lappenplastik (12), gestielten myokutanen rectus abdominis Lappenplastik (4) und einer gestielten M. gracilis Lappenplastik (4). Der durchschnittliche intraoperative Blutverleust, die Operationsdauer und die Dauer der Hospitalisation waren bei der Rectus-abdominis Lappenplastik am längsten. Ein Patient mit bilateraler glutaeus maximus Lappenplastik verstarb unmittelbar postoperativ. Bei den restlichen 19 Patienten trat im weiteren Verlauf mindestens eine frühe oder späte Komplikation ein, wobei die Rectus-abdominis Lappenplastik die niedrigste Komplikationsrate aufwies. 2 Jahre nach Operation waren noch 13 Patienten am Leben. 9 zeigten eine geringe funktionelle Beeinträchtigugn bei Gehen, Sitzen oder Fahrrad fahren, bei 4 Patienten bestanden neurogene Beschwerden.

Schlussfolgerung: Die unilaterale M. gracilis Lappenplastik stellt unsere Therapie der 1. Wahl für kleine Restdefekte dar. Bei ausgedehnten Defekten verwenden wir die bilateral gestielte glutaeus maximus Lappenplastik oder die myokutane Rectus abdominis Lappenplastik.