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125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

22. - 25.04.2008, Berlin

Schildrüsenchirurgie an einem Zentrum: Sind zukünftig ambulante Operationen die Konsequenz der großen Erfahrung?

Meeting Abstract

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  • I. Burkowski - Allgemein- und Viszeralchirurgie, Pius Hospital Oldenburg, Akademisches Lehrkrankenhaus Göttingen
  • A. Belling - Allgemein- und Viszeralchirurgie, Pius Hospital Oldenburg, Akademisches Lehrkrankenhaus Göttingen
  • TH. Mansfeld - Allgemeine, endokrine - und Vizeralchirurgie, Asklepios Klinik Wandsbeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 125. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 22.-25.04.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgch8815

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2008/08dgch136.shtml

Veröffentlicht: 16. April 2008

© 2008 Burkowski et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die operative Therapie der Struma nodosa gehört zu den am häufigsten stationär durchgeführten Prozeduren in Deutschland. Eine retrospektive Analyse untersucht das Outcome und die komplikationsbedingten Lernkurven eines interdisziplinären Schilddrüsenzentrums in Nordwest Deutschland.

Material und Methoden: Innerhalb eines Zeitraums von 42 Monaten (Jan. 2004- Juni 2007) wurden 1355 Operationen an der Schilddrüse durchgeführt. Die Indikationen waren in 87% eine primär benigne Struma nodosa, in 11% d.F. (150/1355) ein M. Basedow, in 2% bestand der Verdacht auf ein Malignom. Die perioperativen Komplikationsraten wurden erfasst und nachverfolgt.

Ergebnisse: Die Anzahl neuentdeckter Schilddrüsenkarzinome betrug im Kollektiv 4% (55/1355). In 3,3 % d.F. musste nach Eingang des histologischen Befundes eine Lymknotendissektion durchgeführt werden. Die Gesamtkomplikationsrate bezogen auf alle Operationen betrug 6% (81/1355) wobei die Nachblutung die häufigste Komplikation (42/81= 52%) war. Die Anzahl der Recurrensparesen betrug 1,6% (23/1355), Vitamin D substitutionsplichtige Hypokalziämien kamen in 0.7% (10/1355) d.F. vor, die Anzahl an Wundinfektionen betrug 0,4% (6/1355). Die postoperative Verweildauer betrug 2,8 Tage (2- 10 Tage).

Schlussfolgerung: Die operative Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen ist in Zentren mit geringen Komplikationsraten und einer kurzen Krankenhausverweildauer durchführbar. Trotz zunehmender Anzahl von Malignomoperationen bildet die Abnahme Vitamin D- substitutionsplichtiger Hypokalzämien (1,26% auf 0%) deutlich die operative Lernkurve ab. Bei optimaler Prozess- und Strukturqualität sind Schildrüsenoperationen in spezialisierten Zentren zukünftig auch als ambulante Therapieoption vorstellbar.