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Resorbierbarer Zwerchfellersatz
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Veröffentlicht: | 1. Oktober 2007 |
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Einleitung: Zwerchfelldefekte und Tumore sowohl im Kindes- als auch Erwachsenenalter stellen eine Indikation zum Zwerchfellersatz dar. Bisherige autologe und allogene Materialien führten zu Rezidicraten bis zu 20% und wurden nicht oder nur verzögert abgebaut.
Material und Methoden: In einer tierexperimentellen Studie sind zunächst an 100 Ratten, später an 24 Schweinen unterschiedliche Materialien als Zwerchfellersatz getestet worden. Als Kontrollgruppe ist in beiden Tierspezies der primäre Verschluß des Defektes angewendet worden. In der Gruppe I wurde als Ersatzmaterial lyophilisierte Dura, in II PTFE, in III autologe M. transversus Plastik und in IV vollresorbierbares synthetisches Material auf Polylactid Basis verwandt. Nach 3 und 6 Monaten post Op sind EMG-, physikalische (Elastizitäts- und Berstungsprüfungen) sowie histologische Untersuchungen durchgeführt worden.
Ergebnisse: Insgesamt überlebten 89 Ratten und 21 Schweine und konnten somit ausgewertet werden. Materialspezifische Unterschiede ließen sich in den EMG-Ableitungen nachweisen. Die Elastizitätsergebnisse ergaben werte zwischen 3396 +/- 2218 N/m und 8027 +/- 2220 N/m, wobei zu den Ergebnissen des nativen Zwerchfells 1516 +/- 437 N/m ein signifikanter Unterschied bestand. Die Berstungsuntersuchungen ergaben den höchsten Wert von 51,99 +/- 18,63 N für die PTFE-Gruppe; den niedrigsten von 4,71 +/- 0,96 N für das native Zwerchfell. Die Werte des synthetischen Materials lagen im Mittelfeld der Untersuchungen. Schon 3 Monate post Op konnten in der Histologie keine Reste des ursprünglichen vollresorbierbaren Materials nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Im Tierexperiment konnten unterschiedliche Materialien erfolgreich als Zwerchfellersatz an Ratten und Schweinen eingesetzt werden, wobei ein vollresorbierbares Material (Resorption < 12 Wochen) erfolgreich zum Defektverschluß verwandt werden konnte.