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Duodenogastraler Reflux als zusätzliche pathophysiologische Komponente bei der Refluxkrankheit
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2006 |
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Einleitung: Bei etwa der Hälfte der Refluxpatienten wird galliger Reflux im Ösophagus nachgewiesen. Die höchste Exposition wird beim Barrett-Ösophagus und Karzinom beobachtet. Bezüglich des Ausmaßes des duodenogastralen Refluxes, d.h. des Refluxes von Galle in den Magen, liegen noch wenige Daten vor, obwohl dieser Voraussetzung für den galligen Reflux in den Ösophagus ist. Daher wurde bei Refluxpatienten die Bilirubinexposition im Magen und Ösophagus als Marker für den duodenogastralen Reflux gemessen.
Material und Methoden: 341 Patienten mit Refluxkrankheit (232 m, 109 w, 47±16 Jahre) wurden ergänzend zur präoperativen Diagnostik zusätzlich mit einer simultanen 24-Stunden Bilirubinmessung (Bilitec®) im Magen und Ösophagus untersucht. Ausgewertet wurde die prozentuale Zeit oberhalb einer Absorption von 0.25. Eine erhöhte Bilirubinexposition wurde definiert anhand der 95. Perzentile von Probandenmessungen (Magen n=41: prozentuale Zeit > 24.8%; Ösophagus n=35, prozentuale Zeit > 0.4%).
Ergebnisse: 130 der 341 Refluxpatienten (38%) wiesen eine erhöhte Bilirubinexposition im Magen und 226 (69%) eine erhöhte Exposition im Ösophagus auf. Von diesen 226 Patienten mit Gallereflux im Ösophagus hatten 104 (44%) eine erhöhte und 132 (56%) ein normale Bilirubinexposition im Magen. Somit hatten 30% aller Patienten sowohl im Ösophagus als auch im Magen zuviel Reflux von galligem Sekret. Bezogen auf den Endoskopiebefund wurde in dieser Gruppe am häufigsten eine erosive Ösophagitis oder ein Barrett-Ösophagus diagnostiziert (93 von 104, 89%, p < 0.05, Abbildung 1 [Abb. 1]).
Schlussfolgerung: In unserem Kollektiv wiesen 30% der Patienten Gallereflux im Magen und Ösophagus auf. Dies war nahezu regelhaft mit einer Ösophagitis oder einem Barrett-Ösophagus assoziiert. Daher stellt vermehrter duodenogastraler Reflux eine zusätzliche pathophysiologische Komponente der Refluxkrankheit dar.