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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Laparoskopisch assistierte abdominale Shuntrevision bei Kindern

Meeting Abstract

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  • corresponding author C.P. Geyer - Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie
  • U. Bühligen - Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie
  • G. Gräfe - Universität Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5657

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2006/06dgch155.shtml

Veröffentlicht: 2. Mai 2006

© 2006 Geyer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Operativ-technische Probleme bei der Revision lange in situ befindlicher ventrikulo-peritonealer Drainagen sind bekannt. Das Auffinden der freien Bauchhöhle kann infolge Zystenbildung oder Adhäsion erschwert sein. Die oft zeitaufwendige und manchmal erfolglose Suche nach abgerissenem oder disloziertem Kathetermaterial über sparsame abdominelle Inzisionen waren Anlass, Möglichkeiten videoassistierter Techniken bei der abdominalen Shuntrevision zu prüfen.

Material und Methoden: Im Zeitraum 1996 bis 2005 wurden 74 Kinder mit ventrikulo-peritonealer Ableitung bei Hydrozephalus unterschiedlicher Genese im Alter von 2 bis 15 Jahren wegen peripherer Shuntinsuffizienz laparoskopisch assistiert revidiert, in den letzten 5 Jahren in Ein-Trokar-Technik. Verwendet wird die 5mm Winkeloptik mit 3,5mm Arbeitskanal und konfektioniertes Einwegmaterial zur Applikation des Ableitungssystems.

Ergebnisse: Ursache der Ableitungsstörung war in 60 Fällen ein durch Wachstum zu kurz gewordener Peritonealkatheter und in 6 Fällen sonographisch erkannte Liquorpseudozysten bzw. Adhäsionen im Bereich der Liquordrainage. Bei 7 Patienten wurde die freie Bauchhöhle aufgrund erheblicher Adhäsionen mittels laparoskopischer Technik nicht erreicht. Die Adhäsionen waren bevorzugt im gesamten Mittelbauch und Nabelbereich lokalisiert. 5 Patienten dieser Gruppe erhielten eine kardiale Umpflanzung des peripheren Ableitungssystems.

Schlussfolgerung: Wir empfehlen die laparoskopisch assistierte Revision bei abdominaler Shuntinsuffizienz durch zu kurze abdominale Katheter oder intraperitoneale Zystenbildung, sowie bei der Dislokation des Katheters im Abdomen. Die Eröffnung von Liquorpseudozysten oder die Bergung von in das Abdomen abgeglittenem Kathetermaterial sind weitere bevorzugte Indikationen. Die Übersicht in der Bauchhöhle ist gut, die Operationszeit ist kurz, das kosmetische Resultat ist, auch bei adipösen Patienten, gut und die Krankenhausverweildauer wird reduziert. Die Grenzen der Methode liegen in allen Situationen, die mit einer Verminderung der Resorptionsfähigkeit des Peritoneums einhergehen, sowie bei erheblichen intraabdominalen Verwachsungen ohne Nachweis einer freien Bauchhöhle. In diesen Fällen kommt der Laparoskopie eine wesentliche diagnostische Bedeutung zu.