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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Perioperative Neuropathien (Lagerungsschäden) in der Allgemein- und Viszeralchirurgie

Meeting Abstract

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  • corresponding author S. Eggstein - Allgemein- und Viszeralchirurgie, Helios Klinik Titisee-Neustadt
  • C. Kayser - Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • P. Bayer - Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3454

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch688.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Eggstein et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Postoperative Nervenläsionen außerhalb des direkten Operationsgebietes, sogenannte Lagerungsschäden, sind in der Allgemeinchirurgie unerwartet, können jedoch weitreichende Folgen für den Patienten und forensische Konsequenzen haben. Ziel der Arbeit ist es, Inzidenz, Schädigungsmuster, Risikofaktoren und Verlauf postoperativer Neuropathien im allgemein- und viszeralchirurgischen Krankengut zu beschreiben und Hinweise zur Prophylaxe zu geben.

Material und Methoden

Ausgehend von neurologischen Konsiliarberichten wurden retrospektiv alle postoperativen peripheren Neuropathien in einem Zeitraum von 12 Jahren erfaßt. Daten zu Op-Verfahren, Lagerung, Operationszeiten, Komorbidität und der Verlauf der Neuropathie wurden ausgewertet.

Ergebnisse

Bei 35 Patienten wurden 50 Nervenläsionen beobachtet. Das entspricht einer Inzidenz von 0,12% der Operationen. Am häufigsten waren Läsionen des N. peronäus, gefolgt von N. ulnaris, N. cutaneus femoris lateralis und N. medianus. In jeder Lagerung und bereits nach 15 Minuten Operationszeit traten Nervenläsionen auf. Risikofaktoren sind u.a. eine Operationszeit über 90 min, Steinschnittlagerung und Diabetes mellitus. Die Prognose ist gut.

Schlussfolgerung

Mit Lagerungsschäden ist nach allgemeinchirurgischen Eingriffen jeglicher Art und Dauer zu rechnen. Sorgfältige Lagerung in Kenntnis der Gefahrenmomente kann die Inzidenz von Lagerungsschäden verringern, diese aber nicht in jedem Fall vermeiden. Deshalb ist neben sorgfältiger Lagerung auch die Dokumentation der Lagerungskontrolle durch den Operateur und der Aufklärung über mögliche Lagerungsschäden von Bedeutung.