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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Spontane und iatrogene Ösophagusrupturen Klinik, Therapieoptionen und Spätergebnisse: ein Zehnjahresüberblick (1994 - 2004)

Meeting Abstract

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  • corresponding author K.-D. Sinkwitz - Chirurgische Klinik der Technischen Universität Dresden
  • R. Konopke - Chirurgische Klinik der Technischen Universität Dresden
  • H.-D. Saeger - Chirurgische Klinik der Technischen Universität Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3230

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch607.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Sinkwitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Gute Behandlungsergebnisse in der operativen Therapie von spontanen und akzidentellen Ösophagusläsionen sind durch Komorbidität der betreffenden Patienten und oft verspätete Diagnose mit immanenter Gefahr generalisierter septischer Ausbreitung gefährdet.

Material und Methoden

46 Patienten der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl-Gustav Carus in Dresden, die seit 1994 eine Ösophagus-Ruptur erlitten, wurden retrospektiv hinsichtlich klinischem Verlauf, Operationsverfahren und Spätergebnis untersucht, wobei versucht wird prognostische Kriterien, die sich aus o.g. Parametern ergaben, abzuleiten. Dazu dienten auch die späteren Behandlungsdaten der nachbetreuenden Hausärzte sowie persönliche Nachuntersuchung der entlassenen Patientengruppe.

Ergebnisse

Dominierende Ursache der aufgetretenen Speiseröhrenperforationen waren spontane Rupturen des unteren Ösophagusdrittels (11) bei Boerhaave-Syndrom sowie endoskopische Folgekomplikationen bei versuchter Stenosetherapie (15). Die Behandlung der Rupturen war in Einzelfällen konservativ. Vorherrschend in der Primärtherapie war die lokale Naht der Ruptur mit plastischer Deckung. Folgeoperationen bis hin zu ausgedehnter Speiseröhrenresektion wurden in besonderen Fällen erfolgreich eingesetzt. Die Prognose war letztlich vom Ausmaß der lokal entstandenen sekundären Gewebsdestruktion und dem Grundleiden bzw. der Komorbidität der Betroffenen bestimmt. Bei einer 30-Tage Letalität von 11,4% waren die Ergebnisse der Nachuntersuchung ermutigend.

Schlussfolgerung

Die Ösophagusruptur hat immer noch eine kritische Prognose. Die Behandlung von Speiseröhrenverletzungen sollte daher in entsprechend erfahrenen Zentren erfolgen. Zeitliche und operative Optimierung können zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse beitragen.