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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Verschluß der A. iliaca externa mit Wachstumsretardierung nach Herzkatheteruntersuchung (HKU) bei Isthmusstenosenkorrektur im Säuglingsalter

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Pourhassan - Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • B. Korbmacher - Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • A. Heusch - Klinik für Kinderkardiologie Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • W. Sandmann - Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3816

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch547.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Pourhassan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Herzkatheteruntersuchungen im Neugeborenen- und Säuglingsalter werden zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken routinemäßig durchgeführt. Sehr selten findet sich in der Folge einer HKU ein Verschluss der A. femoralis; Wachstumsretardierungen im Bereich der unteren Extremität stellen sicher eine Rarität dar.

Material und Methoden

Ein jetzt 12 Jahre alter Junge wurde im Alter von 3,7 Monaten im Rahmen der Abklärung einer hypertonen Krise via rechter A. und V. femoralis herzkatheterisiert und eine hochgradige postduktale Aortenisthmusstenose diagnostiziert. Die Resektion und End-zu-End-Anastomose erfolgte umgehend mit einem guten postoperativen Langzeitergebnis. Bei der postoperativen Untersuchung fiel ein schlecht tastbarer Femoralis-Puls rechts auf. 30 Monate postoperativ wird ein deutlich erniedrigter Blutdruck im Bereich des re. Beines gemessen. Im 6. Lebensjahr klagt der Junge über belastungsabhängige Schmerzen im rechten Bein. Im 10. Lebensjahr wird eine Beinlängenverkürzung re. festgestellt. Da die Beinlängendifferenz immer deutlicher wird und sich zudem Kniebeschwerden einstellen, erfolgt eine Angiographie, die den Verschluss der re. A. iliaca externa nachweist.

Ergebnisse

In der sich anschließenden Operation wird die Kontinuität der A. iliaca mittels Vena saphena magna-Interponat aus dem re. Oberschenkel wiederhergestellt. Nach unkompliziertem postoperativem Verlauf ist das Interponat angiographisch gut durchgängig, die Pulse sind am rechten Bein kräftig. Nach 6 Monaten zeigt sich bereits eine Reduzierung der Beinlängendifferenz.

Schlussfolgerung

Ein nach HKU im frühen Lebensalter aufgetretener Arterienversschluss sollte selbst bei fehlenden Ischämiezeichen nicht bagatellisiert werden, denn es kann im Einzelfall zur Wachstumsretardierung führen; diese ist abklärungsbedürftig. In erfahrener Hand ist eine Korrektur mittels autologem Gefäßersatz möglich und frühzeitig anzustreben, um noch durch den natürlichen Wachstumsschub einen relativen Größenausgleich zu erzielen.