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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Die minimal-invasive Adrenalektomie bei benignen Nebennierentumoren – laparaskopischer oder retroperitonealer Zugang?

Meeting Abstract

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  • corresponding author U. Zurbuchen - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • J.P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • H.J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charite Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3024

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch147.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Zurbuchen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Behandlung von benignen Nebennierentumoren (NNT) durch minimal- invasive Operationstechniken hat sich zu einer standardisiert und komplikationsarm durchführbaren Alternative zur offenen Nebennierenchirurgie entwickelt. Umstritten ist, ob der transperitoneal- laparaskopische (TLA) oder retroperitoneal- offene (ROA) Zugangsweg zu bevorzugen ist und welche Patientengruppe vom jeweiligen Zugang am meisten profitiert. Ziel der hier vorgestellten Studie ist es, die Ergebnisse des minimal- invasiven Zugangs (TLA, ROA) mit den Daten der transperitoneal- offenen Adrenalektomie (TOA) zu vergleichen.

Material und Methoden

Im Rahmen dieser Studie wurden alle Patienten prospektiv erfasst, bei denen seit Januar 1996 ein benigner NNT operativ therapiert werden musste. Die erhobenen Daten wurden im Hinblick auf prä- und intraoperative Befunde, Komplikationen und postoperativen Verlauf analysiert. Zwischen 1996 und 1998 erfolgte die Adrenalektomie über einen offenen Zugangsweg, anfangs überwiegend als TOA, dann zunehmend als ROA, ab Januar 1999 als TLA. Ausschlusskriterien für einen minimal- invasives Vorgehen waren: Verdacht auf ein Malignom, Tumordurchmesser > 5 cm und lokale Voroperationen im OP- Gebiet.

Ergebnisse

Im Untersuchungszeitraum von Januar 1996 bis Juni 2003 wurden 56 Patienten (22m, 34w, 21-77J.) mit 63 NNT operativ behandelt. 24 Patienten wurden offen (TOA) operiert. Bei 14 Patienten erfolgte eine ROA in Bauchlage. 18 Patienten wurden durch eine TLA in Seitenlage behandelt. Bei 4 Patienten wurde eine bilaterale Adrenalektomie durchgeführt. Es bestanden keine Unterschiede hinsichtlich demografischer Daten, Indikation zur Operation, Tumorlokalisation und Tumordurchmesser zwischen den Gruppen. [Tab. 1]

Schlussfolgerung

1.: Die minimal- invasiven Zugänge zur Adrenalektomie sind mit niedriger Morbidität und Mortalität durchführbar und sollten bei benignen NNT bis 5 cm als Standardverfahren eingesetzt werden. 2.: Die transperitoneal- laparaskopische Adrenalektomie stellt trotz der längeren OP- Zeit eine geeignete Alternative zum retroperitoneal- offenen Vorgehen dar, da sie mit einer vergleichbaren Komplikationsrate und kürzerer postoperativer Liegezeit assoziiert ist. 3.: Die Wahl des minimal- invasiven Zugangs sollte durch die Erfahrung des Operateurs bestimmt werden und muss im Rahmen randomisierter Studien definitiv geklärt werden.