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Evaluation des Oldenburger Satztests in Ruhe während der Erstanpassungsphase nach Cochlea-Implantation
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Veröffentlicht: | 5. März 2024 |
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Zur Beurteilung des Sprachverstehens und der Messung des Rehabilitationserfolgs durch Hörsysteme gibt es verschiedene sprachaudiometrische Tests. Der meistangewandte deutsche Sprachtest ist der Freiburger Einsilbertest (FBE, Hahlbrock, 1959). Dieser wird für die Diagnostik, Hörgeräteverordnung und -anpassung genutzt, wobei allerdings nur wenige Testlisten, die zudem von den Patienten schnell auswendig gelernt werden können, zur Verfügung stehen. Überdies ist das akustische Verstehen von einsilbigen Wörtern für CI-Patienten speziell in der Anfangszeit der CI-Anpassung sehr schwer und mitunter frustran. Der Oldenburger Satztest (OLSA, Wagener et al., 1999) wird häufig in der Spätphase der CI-Versorgung verwendet. Aufgrund der randomisierten Matrixstruktur ist dieser beliebig häufig wiederholbar, ohne dass ein Lerneffekt beim Patienten einsetzt.
Zum Zweck des Vergleichs der zwei verschiedenen Tests in der Diagnostik wurden in dieser Longitudinalstudie beide Verfahren in Ruhe zu vier Zeitpunkten während der ersten Anpassungsphase nach CI-Implantation verwendet. Die erste Messung erfolgte eine Woche, die zweite zwei Wochen, die dritte einen Monat und die vierte drei Monate nach Erstanpassung des Sprachprozessors (EA). Die akustischen Stimuli wurden dem Ohr mit dem CI über Lautsprecher bei 65 dB SPL im Freifeld präsentiert, wobei das kontralaterale Ohr mit maskierendem Rauschen bei 75 dB über Kopfhörer vertäubt wurde.
Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, scheint sich der OLSA als gangbare Alternative zum FBE zu erweisen, wobei im Speziellen Patienten, die schon über einen längeren Zeitraum Hörgeräte tragen, aufgrund des zuvor genannten fehlenden Lerneffekts der präsentierten Testlisten besser objektiv beurteilt werden können.