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Die im Dunkeln sieht man nicht
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Im Jahr 2021 weist knapp ein Viertel der deutschen Bevölkerung einen Migrationshintergund auf. Trotz dieser enormen Anzahl von über 20 Millionen Bundesbürgern sind die spezifischen Vulnerabilitäten und der besondere Versorgungsbedarf Angehöriger dieser Subgruppe(n) in der primärärztlichen Versorgung, insbesondere mit Hinblick auf Prävention und Gesundheitsaufklärung, wenig untersucht.
Fragestellung/Diskussionspunkt: In einer Studie an Patient*innen von Hausarztpraxen ließen sich Unterschiede im Wissen, Einstellungen und Verhalten und Impfbereitschaft zwischen Patient*innen mit und ohne türkischem Migrationshintergrund bezüglich der Covid-19-Pandemie nachweisen.
Inhalt: Die spärlich vorhandenen Forschungsdaten legen nahe, dass ein Migrationshintergrund einen wichtigen Aspekt bei der Adressierung von Gesundheitsaufklärung und Prävention darstellt, welcher für eine erfolgreiche flächendeckende Intervention mehr in den Fokus gerückt werden sollte.
Take Home Message für die Praxis: Patient*innen mit Migrationshintergrund stellen eine große und wachsende Minorität in der Bevölkerung dar. Diese scheint einen individuellen Versorgungsbedarf zu besitzen, welcher besser erforscht werden muss, um adequat adressiert zu werden. Am Beispiel der Covid-19-Impfung zeigt sich, dass diese Minorität inzwischen groß genug ist, um über die individuelle Patientenebene hinaus auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung relevanten Einfluß zu nehmen.