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Landärzt*innen Nord 2.0 – ein innovativer Ansatz für den steigenden Ärztebedarf
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Der Ärztebedarf steigt kontinuierlich an. Bisher weitestgehend unberücksichtigte Gruppen sind nicht-ärztlich tätige Ärztinnen und Ärzte im erwerbsfähigen Alter (Wiedereinsteiger*innen) sowie Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten (ÄaD). In beiden Gruppen befinden sich Fachärzte*innen, die innerhalb von Monaten der unmittelbaren Patientenversorgung zugeführt werden könnten.
Fragestellung: Entwicklung der Elemente und der Begleitevaluation des Fortbildungsprogramms für ÄaD und Wiedereinsteiger*innen.
Methoden: Das Fortbildungsprogramm wurde in Anlehnung an Kern (Kern 2009) entwickelt. Hierbei sind quantitative wie qualitative Methoden angewandt worden (Hahn & Steinhäuser 2019).
Ergebnisse: Im August vergangenen Jahres startete das Qualifizierungsprogramm mit den ersten 27 Teilnehmern*innen (TN). Die TN setzten sich aus 23 ÄaD und vier Wiedereinsteigerinnen zusammen. Die TN durchlaufen einen Objective Structured Clinical Examination (OSCE), eine praktische Prüfung in der Arzt-Patienten-Begegnungen simuliert werden. Im Anschluss bearbeiten die TN die Fragen eines zurückliegenden 2. Staatsexamens, um den theoretischen Wissensstand zu erheben. In einem zweiwöchigen, individualisierten Seminar und in Hospitationen in den Gebieten Allgemeinmedizin, Innere Medizin und Chirurgie werden bei den TN evtl. vorhandene Lücken geschlossen. Zum aktuellen Zeitpunkt haben über 1/3 der TN ein festes Arbeitsverhältnis (Mai 2021). Die Bestehensquote der Kenntnisprüfung für ÄaD lag bei rund 80%. Subjektiv sind Ängste gegenüber der ärztlichen Tätigkeit gesunken, das Verständnis für die Allgemeinmedizin gestiegen und die Einstellung zum Arbeiten im ländlichen Raum positiver geworden.
Diskussion: Mit der Erweiterung eines vorhandenen Seminars, um die Elemente OSCE und Hospitation, nähert man sich internationalen Standards (z.B. USMLE) an.
Take Home Message für die Praxis: Mit diesem Fortbildungsprogramm wurde eine Intervention entwickelt, die den Ärztebedarf kurzfristig begegnen kann.