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Das Leben nach der Intensivstation: psychische Folgebelastungen mit einer hausärztlichen Kurzintervention behandeln (PICTURE-Studie)
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Jeder fünfte Patient, der eine intensivmedizinische Behandlung überlebt, zeigt langfristige psychische Folgebelastungen, die von ungewollten Erinnerungen, Ängsten, Schlafstörungen oder depressiven Symptomatiken bis zu multiplen Somatisierungen reichen können. Häufig bleibt die posttraumatische Belastung (PTBS) undiagnostiziert oder wird symptomorientiert behandelt, ohne großen Behandlungserfolg. Die Narrative Expositionstherapie (NET) ist eine etablierte, wirkungsvolle und leicht erlernbare Gesprächstechnik, die in der psychologischen Traumatherapie eingesetzt wird.
Fragestellung: Ist eine neu entwickelte Kurzversion der NET, die speziell für den hausärztlichen Einsatz konzipiert wurde, eine wirkungsvolle und praktikable Behandlungsmethode für Patienten, mit posttraumatischen Belastungen nach intensivstationärem Aufenthalt?
Methoden: Eine DFG-finanzierte, multizentrische, randomisiert kontrollierte Versorgungsstudie untersucht an mindestens 174 Patienten die Wirksamkeit der psychologischen Kurzintervention NET im Vergleich zur leitlinienbasierten Versorgung bei PTBS innerhalb von jeweils 3 Visiten. Hausärzte werden online in der NET-Technik geschult bevor sie 3 strukturierte Sitzungen von ca. 45 Minuten Dauer über 6 Wochen durchführen. Ein begleitendes telefonisches Traumamonitoring unterstützt die Gesprächstherapie und dient der Therapiesicherheit. Der langfristige Therapieerfolg wird nach 6 und 12 Monaten im Follow-up untersucht.
Ergebnisse: Eine DFG-finanzierte, multizentrische, randomisiert kontrollierte Versorgungsstudie untersucht an mindestens 174 Patienten die Wirksamkeit der psychologischen Kurzintervention NET im Vergleich zur leitlinienbasierten Versorgung bei PTBS innerhalb von jeweils 3 Visiten. Hausärzte werden online in der NET-Technik geschult bevor sie 3 strukturierte Sitzungen von ca. 45 Minuten Dauer über 6 Wochen durchführen. Ein begleitendes telefonisches Traumamonitoring unterstützt die Gesprächstherapie und dient der Therapiesicherheit. Der langfristige Therapieerfolg wird nach 6 und 12 Monaten im Follow-up untersucht.
Diskussion: Diese hausärztliche Kurzintervention könnte eine effiziente und nachhaltige Behandlungsmethode für Patienten mit leichter bis mittelgradiger Traumafolgebelastung darstellen. Die NET ergänzt und verbessert die psychosomatische Grundversorgung und erhöht die Therapiekompetenz des Hausarztes im Umgang mit Patienten mit PTBS-Symptomatiken.
Take Home Message für die Praxis: Die Behandlung von Traumabelastungen muß nicht ausschließlich über den Psychotherapeuten laufen, sondern kann bei weniger stark belasteten Patienten auch wirkungsvoll beim Hausarzt gestartet werden.