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WirtMed-Studie – Entwicklung alternativer Methoden zur Steuerung von Arzneimittelverordnungen
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Veröffentlicht: | 17. September 2021 |
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Hintergrund: Mithilfe von Wirtschaftlichkeitsprüfungen sollen Maßnahmen im Rahmen des Wirtschaftlichkeitsgebotes hinsichtlich der Arzneimittelverordnung überwacht werden. Regionale Prüfvereinbarungen unterliegen derzeit einem methodischen Wandel, der noch nicht abgeschlossen ist und somit Spielraum für neue, alternative Prüfmethoden bietet.
Im Rahmen der WirtMed-Studie sollen bestehende Verfahren zur Steuerung der Arzneimittelverordnung in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Versorgungsqualität evaluiert werden. Ziel ist es, innovative Evaluationsmethoden zu erproben und Ansätze für neue Auswertungsverfahren zur Steuerung der Arzneimittelverordnung zu entwickeln.
Fragestellung: In fünf Teilprojekten werden folgende Fragen untersucht: Welchem Ausbreitungsmuster folgen Verordnungen ausgewählter Arzneimittel, ausgehend von der Erstverordnung? Durch wen werden diese Verordnungen initiiert und inwieweit führt die initiale Verordnung zu Folgeverordnungen bei anderen ÄrztInnen? Welche Ergebnisse erzielen verschiedene Steuerungsinstrumente bzw. Prüfvereinbarungen im Vergleich? Wie wird die bayerische Wirkstoffvereinbarung subjektiv von der Ärzteschaft bewertet? Welche Parameter und Strategien des sog. Profiling sind optimal, um wirtschaftliches Verordnungsverhalten abzubilden?
Basierend auf den Ergebnissen der fünf Teilprojekte wird eine methodische Toolbox zur verbesserten Steuerung von Arzneimittelverordnungen entwickelt, um folglich die Vereinbarkeit von Wirtschaftlichkeit und Qualität im ambulanten Sektor zu erhöhen.
Methoden: Neben Analysen von Routinedaten der AOK Bayern, Hessen und AOK PLUS (Sachsen und Thüringen) und der Kassenärztlichen Vereinigungen (insbesondere der KV Bayerns und Hessen) finden qualitative Befragungen von niedergelassenen ÄrztInnen in Bayern statt.
Ergebnisse: Es wird die webbasierte Toolbox vorgestellt. Für bestimmte Fragestellungen, z.B. der Identifikation von auffälligen Betriebsstätten, wird die dazu passende Methode dargestellt und anhand von Beispielen erklärt. Ebenso lassen sich hieraus Einflussfaktoren und Konsequenzen für die Steuerung der ambulanten Arzneimittelverordnung ableiten.
Diskussion: Die Kooperation von Krankenkassen, Krankenversicherungen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Rahmen dieses Projekts führt dazu, dass verbesserte Methoden und Handlungsempfehlungen zur Steuerung von Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit entwickelt werden, die künftig im Rahmen der Toolbox KVen und Krankenkassen zur Verfügung stehen. Mithilfe verschiedener Stellschrauben könnte die Wirtschaftlichkeit und Qualität der ambulanten Verordnungen sowie die Zufriedenheit der niedergelassenen ÄrztInnen verbessert werden.
Take Home Message für die Praxis: Nicht zutreffend