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Effektivität und Einfluss hausärztlicher Trainings zur Verbesserung der Kurzberatung zur Tabakentwöhnung in der primärärztlichen Versorgung: Protokoll einer pragmatischen, cluster-randomisierten Studie (ABCII-Studie)
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Veröffentlicht: | 10. September 2018 |
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Hintergrund: Die Prävalenz des Tabakrauchens liegt in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau (28%). In der Hausarztpraxis sind viele Tabakraucher/innen mit evidenzbasierten Rauchstoppmethoden zu erreichen. Die S3-Leitlinie zur Tabakentwöhnung empfiehlt Hausärzten/innen, rauchenden Patienten/innen routinemäßig Kurzberatungen zur Tabakentwöhnung anzubieten. Dabei können das traditionelle "5A"-Modell (ask, advice, assess, assist, arrange) oder das alternative "ABC"-Modell (ask, brief advice, cessation support) angewandt werden. Bislang wird diese Leitlinienempfehlung nur unzureichend umgesetzt. Unklar ist auch, ob beide Beratungsmodelle vergleichbar effektiv sind.
Fragestellung/Diskussionspunkt: Als Umsetzungsstrategie der S3-Leitlinie wird ein von unserer Forschungsgruppe entwickeltes Trainingsprogramm zur hausärztlichen Kurzberatung zur Tabakentwöhnung evaluiert. Primäre Fragestellung: Führt das Training zu einer Steigerung der Kurzberatungsrate durch den/die Hausarzt/ärztin? Zudem werden beide Beratungsmodelle (5A und ABC) gegeneinander verglichen, auch was den Einfluss auf die Empfehlung evidenzbasierter pharmakologischer und verhaltenstherapeutischer Therapien zur Tabakentwöhnung betrifft (sekundäre Fragestellungen).
Inhalt: Pragmatische, zweiarmige, cluster-randomisierte Interventionsstudie in 48 Hausarztpraxen (Nordrhein-Westfalen). Teilnehmende Hausärzte/innen werden auf ein 3,5-stündiges Training nach dem 5A- oder ABC-Modell randomisiert. Beide Trainingsansätze beinhalten Lerninhalte zur leitliniengerechten Tabakentwöhnung und Rollenspielübungen mit professionellen Schauspielpatienten/innen. Die Datenerhebung findet über persönlich-mündliche Befragungen aller konsekutiven, rauchenden Patienten/innen der teilnehmenden Hausarztpraxen in einem 4-wöchigen Zeitraum vor, sowie nach dem Training statt. Über drei postalische Nachbefragungen (Woche 4, 12 und 26) werden weitere Sekundärergebnisse ermittelt: Anzahl der Rauchstoppversuche, Punktprävalenz-Abstinenzraten, sowie Auslöser und verwendete Rauchstoppmethoden beim letzten Rauchstoppversuch seit Erstbefragung.
Take Home Message für die Praxis: Bei Steigerung der Kurzberatungsrate böte das Training eine niedrigschwellige Umsetzungsstrategie der S3-Leitlinie für die hausärztliche Praxis. Bei Überlegenheit eines der Beratungsmodelle hinsichtlich der Kurzberatungsraten würde eine Konkretisierung der Leitlinienempfehlung für die hausärztliche Patientenversorgung vorgeschlagen.