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Prädiktoren des Langzeitverlaufes posttraumatischer Symptome nach Sepsis
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Veröffentlicht: | 10. September 2018 |
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Hintergrund: Überlebende einer Sepsis zeigen nach intensivmedizinischer Behandlung häufig deutliche Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Zum Langzeitverlauf ist bisher wenig bekannt.
Fragestellung: Untersuchung des Verlaufs der PTBS Symptomatik und seiner Prädiktoren bei Patienten nach Sepsis bis zu zwei Jahren nach Entlassung von der Intensivstation (ITS).
Methoden: Ausgewertet wurden die Daten eines RCT zur Evaluation einer strukturierten Langzeitbegleitung von Patienten nach Sepsis (SMOOTH) mit Hausarztschulungen und Elementen des Case-Managements. Patienten wurden direkt nach ITS-Entlassung eingeschlossen. Die Erhebung der PTBS Symptomatik erfolgte durch den Fragebogen PTSS-10 bei Studieneinschluss sowie nach 6, 12 und 24 Monaten. Neben soziodemographischen Merkmalen und Parametern des ITS-Verlaufs wurden das Vorliegen traumatischer Erinnerungen sowie die körperliche Lebensqualität (SF-36 PHI) als Prädiktoren in latenten Veränderungsmodellen untersucht.
Ergebnisse: 291 Patienten wurden nach ITS-Entlassung (Baseline) befragt, nach 24-Monaten- nahmen 186 Patienten teil. Ein geringer Anstieg bzw. Abfall im PTSS-10 zwischen 6 und 12 Monaten wurde in latenten Veränderungsmodellen durch einen längeren ITS-Aufenthalt (p=0,013) sowie höhere körperliche Lebensqualität bei Entlassung (p=0,02) vorhergesagt. Das Vorliegen von mehr als 2 traumatischen Erinnerungen bei Entlassung ging mit einem höheren Anstieg der PTBS Symptomatik zwischen 12 und 24 Monaten vorher (p=0,003), während die Zugehörigkeit zur Interventionsgruppe sich protektiv auswirkte (p=0.006).
Diskussion: Die körperliche Lebensqualität bei ITS-Entlassung sowie das frühe Auftreten traumatischer Erinnerungen könnten ein wichtiger Indikator für spätere PTBS sein.
Take Home Message für die Praxis: Hausärzte sollten auf psychische Spätfolgen bei Patienten nach kritischen Erkrankungen achten.