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Generationenübergreifendes Lernen
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Veröffentlicht: | 19. September 2016 |
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Hintergrund: Fehlende Erfahrung im Umgang mit unspezifischen Symptomen im Niedrigprävalenzbereich und die Vermutung, dass diese nur durch eine langjährige hausärztliche Tätigkeit erworben werden kann, hält Studierende davon ab, die Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin anzustreben. Im Rahmen des Projektes „Gute Ärzte braucht das Land“ hat die Bayerische Staatsregierung ein innovatives Versorgungsprojekt im Bayerischen Wald gefördert, in dem ein Fokus explizit auf der Vermittlung gerade der ärztlicher Haltung und Erfahrung liegt. Es wurde ein Fortbildungsformat implementiert, in dem regelmäßig ältere und jüngere Ärzte patientenrelevante Themen diskutieren. Zweimal wöchentlich findet eine einstündige Skype-Konferenz zwischen Berufsanfängern und erfahrenen bzw. schon berenteten Ärzten aus drei Standorten statt.
Fragestellung: Evaluation eines innovativen, generationenübergreifenden Fortbildungskonzepts für die allgemeinmedizinische Praxis.
Methoden: Mittels Online-Fragebogen wurden alle Teilnehmer seit Beginn des Pilotprojekts zur Nutzung verschiedener Fortbildungsformate sowie zum wahrgenommenen Nutzen des untersuchten Projekts befragt. 7 Studierende, 3 Ärzte in Weiterbildung und 3 Fachärzte nahmen im Verlauf von 9 Monaten am Projekt teil (insgesamt 40 Termine).
Ergebnisse: Als besonders gewinnbringend wurde von den Teilnehmern die gemeinsame Beschäftigung mit der konkreten Herangehensweise durch Ärzte mit unterschiedlichem Erfahrungshorizont bewertet (Median 9 von 10 Punkten, Interquartilsabstand 8,5-10), ebenso wie die themenbezogene und praxisrelevante Vermittlung der ärztlichen Haltung als wichtigen Teil der allgemeinmedizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung (9, Interquartilsabstand 9-10).
Diskussion: Die regelmäßige und strukturierte gemeinsame Fortbildung älterer, erfahrener Kollegen mit jungen Universitätsabsolventen führt für alle Teilnehmer zu einem hohen selbsteingeschätzten Erkenntnisgewinn. Generationenübergreifende, überörtliche Ausbildungsformate besitzen somit das Potential, dem allgemeinmedizinischen Nachwuchs als wichtig empfundene ärztliche Kernkompetenzen praxisnah zu vermitteln und gleichzeitig erfahrenen Hausärzten Austauschmöglichkeiten mit jungen Kollegen zu bieten.