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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Gemeinsame kardiovaskuläre Prävention von Hausärzten und Betriebsärzten

Meeting Abstract

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  • N. Theisel - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • K. Weckbecker - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • M. Bleckwenn - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam151

doi: 10.3205/15degam151, urn:nbn:de:0183-15degam1510

Veröffentlicht: 26. August 2015

© 2015 Theisel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Strategien zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Bertelsmann Stiftung erarbeitete im Projekt „Ärzte und Betrieb als Kooperationspartner“ ein Konzept zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Haus- und Betriebsärzten bei der kardiovaskulären Prävention [1]. Die Idee ist, bei jedem Mitarbeiter das kardiovaskuläre Gesamtrisiko zu bestimmen und bei Risikopatienten gemeinsam Präventionsmaßnahmen einzuleiten.

Studienfrage: Wie hoch ist der Anteil der Mitarbeiter eines mittelständischen Betriebs mit einem interventionsbedürftigen kardiovaskulären Risiko und welche Präventionsmaßnahmen werden von den Mitarbeitern gewünscht?

Methoden: Im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge sollen insgesamt 200 Mitarbeiter untersucht werden. Dabei wird ein Fragebogen zur Erfassung des kardiovaskulären Risikos ausgefüllt und die aktuelle hausärztliche Versorgung erfasst. Das kardiovaskuläre Gesamtrisiko wird mit dem PROCAM (Prospective Cardiovascular Münster) Risk Score bestimmt.

Ergebnisse: Bisher wurden 187 Mitarbeiter untersucht. Bei 75% Teilnehmern lag ein geringes Risiko ≤10% für ein kardiovaskuläres Ereignis in den nächsten 10 Jahren vor. 7% hatten ein mittleres Risiko (10 - 20%) und 18% gehörten zur Hochrisikogruppe (≥20%). Nur 25% der Probanden gab an, bereits von ihrem Hausarzt eine Risikoeinstufung erhalten zu haben. 75% der Probanden wünschten sich bei einem erhöhten Risiko eine engere Kooperation zwischen Haus- und Betriebsärzten.

Diskussion: Bei einem Viertel der Mitarbeiter lag ein erhöhtes, interventionsbedürftiges Risiko vor. Das von der Bertelsmann Stiftung entwickelte Modell zur Verbesserung der kardiovaskulären Prävention könnte hier sinnvoll eingesetzt werden. Neben innerbetrieblichen Präventionsprogrammen, wie z.B. eine Raucherentwöhnung, sollte insbesondere der Informationsaustausch zwischen Haus- und Betriebsärzten verbessert werden, wenn der Mitarbeiter damit einverstanden ist.


Literatur

1.
Bertelmann-Stiftung. Ärzte und Betriebe: Gemeinsam für die Gesundheit. Ein neues Konzept für eine bessere Gesundheitsversorgung. Kurzfassung des Abschlussberichts zum Projekt" Ärzte und Betriebe als Kooperationspartner"(ÄrBeK). 2009.