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Wie lässt sich in der Primärversorgung die Chronifizierung lumbaler Rückenschmerzen verhindern?
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Veröffentlicht: | 26. August 2015 |
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Hypothese: Durch die Differenzialtherapie nach dem Konzept der Rumpfstabilisierung kann die Erwerbsfähigkeit der Patienten mit neu aufgetretenen lumbalen Rückenschmerzen erhalten werden.
Methode: Die Häufigkeit des Eintretens einer Arbeitsunfähigkeit und deren Dauer wurden als Behandlungsergebnis prospektiv analysiert. Dazu wurden im Zeitraum von 10 Jahren 1004 Patienten einer Hausarztpraxis im arbeitsfähigen Alter zwischen 17 und 65 Jahren mit neu aufgetretenen lumbalen Rückenschmerzen nach den Kriterien des Konzepts der Rumpfstabilisierung untersucht und differenziert behandelt.
Ergebnis: Bei 99,4 % aller Patienten mit neu aufgetretenen lumbalen Rückenschmerzen konnte die Erwerbsfähigkeit durch die Differenzialtherapie nach dem Konzept der Rumpfstabilisierung erhalten werden. Bereits innerhalb einer Woche wurden 892 Patienten wieder arbeitsfähig, nach 18 Monaten waren 998 Behandelte wieder beruflich integriert.
Schlussfolgerung: Unspezifische lumbale Rückenschmerzen lassen sich nach der Komplexität der myofaszialen Dysfunktion differenzieren. Die frühzeitige Differenzialtherapie nach dem Konzept der Rumpfstabilisierung kann Patienten mit neu aufgetretenen lumbalen Rückenschmerzen die Erwerbsfähigkeit zuverlässig erhalten. Damit steht für die Hausarztpraxis eine Behandlungsstrategie zur Verfügung, welche die Schmerzchronifizierung verhindern kann. Das Ergebnis dieser Untersuchung ließe sich für die gesamte Grundversorgung verallgemeinern.