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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Harninkontinenz bei Frauen – weit verbreitet und doch oft totgeschwiegen?

Meeting Abstract

  • S. Elsner - Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Lübeck, Deutschland
  • M. Jürgensen - Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Lübeck, Deutschland
  • E. Faust - Hamburg, Deutschland
  • M.L. Kold - Universitätsklinik Roskilde, Gynäkologie, Roskilde, Dänemark
  • L. Schreiber Pedersen - Universitätsklinik Roskilde, Gynäkologie, Roskilde, Dänemark
  • P.M. Rudnicki - Universitätshospital Odense, Gynäkologie, Odense, Dänemark
  • A. Waldmann - Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam125

doi: 10.3205/15degam125, urn:nbn:de:0183-15degam1254

Veröffentlicht: 26. August 2015

© 2015 Elsner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Obwohl Harninkontinenz viele Frauen aller Altersklassen betrifft, weisen quantitative Studien darauf hin, dass dieses Thema in Hausarztpraxen eher selten angesprochen wird. Eine Behandlung von Harninkontinenzsymptomen kann sowohl im hausärztlichen, gynäkologischen oder urologischen Kontext erfolgen.

Studienfrage: Ist das Thema Harninkontinenz in der hausärztlichen Versorgung von Bedeutung? Wie häufig setzen sich Hausärztinnen/Hausärzte in der Sprechstunde mit dem Thema auseinander? Welche Barrieren wirken sich hinderlich auf eine Ansprache aus und welche Behandlungspfade werden eingeschlagen?

Methoden: In einer von der EU geförderten dänisch-deutschen Studie wurden 2012/13 elf Einzelinterviews sowie drei Gruppendiskussionen mit Hausärztinnen/Hausärzten durchgeführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: Das Thema wird in der Hausarztpraxis nur selten angesprochen. Viele Hausärztinnen/ Hausärzte vermuten, dass es im Rahmen der gynäkologischen Vorsorge angesprochen wird. Hausärztlich diagnostiziert und behandelt werden überwiegend ältere, häufig auch multimorbide Frauen. Die Behandlungspfade unterscheiden sich abhängig von Fall und Hausarzt, wobei die Therapieoptionen allgemein als eher mäßig erfolgversprechend beurteilt werden.

Diskussion: Es sollte darüber nachgedacht werden, ob Frauen davon profitieren können, wenn das Thema Harninkontinenz in der Hausarztpraxis stärker in den Fokus gestellt wird, indem es z.B. regelmäßig angesprochen wird. Welche Maßnahmen könnten zu diesem Zweck für Hausärztinnen/ Hausärzte ergriffen werden?