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Wie gehen Hausärzte und Psychotherapeuten mit ihrer Psychohygiene um? Eine explorative qualitative Studie
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Veröffentlicht: | 26. August 2015 |
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Hintergrund: Hausärzte und Psychotherapeuten nehmen in ihrer täglichen Arbeit im besonderen Maße persönlich Anteil am Leben und Leiden ihrer Patienten. Beide Berufsgruppen unterliegen einer hohen psychischen Beanspruchung und einem erhöhten Risiko, die eigene psychische Gesundheit zu vernachlässigen. Um dies zu verhindern, ist es erforderlich, über erfolgreiche Strategien der Psychohygiene zu verfügen.
Studienfrage: Es sollen Hypothesen zu Relevanz, Konzepten und Strategien der Psychohygiene von Hausärzten und Psychotherapeuten generiert werden.
Methoden: Im Rahmen dieser Studie werden qualitative narrative Interviews mit ca. 20 Hausärzten und Psychotherapeuten unterschiedlichen Geschlechts und Alters durchgeführt. Die Interviews werden ton-aufgezeichnet, verbatim transkribiert und zusammen mit den schriftlichen Memos softwarebasiert entsprechend der Grounded Theory analysiert.
Ergebnisse: Die vorläufigen Analysen der bisher geführten und ausgewerteten Interviews zeigen ein heterogenes Bild: Sowohl von Hausärzten als auch von Psychotherapeuten werden hilfreiche und weniger nützliche Strategien zur (Wieder-)Herstellung der eigenen Psychohygiene benannt. Diese reichen vom Austausch mit Lebenspartnern über die professionelle Reflektion hin zu persönlichen Abgrenzungsstrategien. Vor allem die Behandlung von Patienten mit schweren Schicksalen, psychischen Erkrankungen oder sterbenden Patienten ist eine besondere Herausforderung. Zudem zeigte sich, dass das Thema Psychohygiene in der Ausbildung beider Berufsgruppen unterschiedlich und unzureichend adressiert wird.
Diskussion: Auf Basis der bisherigen Daten werden weitere Interviewpartner entsprechend des theoretischen Samplings ausgewählt. Es zeichnet sich ab, dass die Etablierung von Konzepten und Strukturen für das hausärztliche Setting sowie das frühe Adressieren in der hausärztlichen Weiterbildung vielversprechend und sinnvoll sind. Der interdisziplinäre Austausch sowie der Rückgriff auf bereits existierende Methoden aus dem psychotherapeutischen Setting erscheinen erfolgsversprechend.