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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Ist die Fragebogenkonstruktion ein besonderes Feld des Mixed-Methods-Ansatzes?

Meeting Abstract

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  • C. Güthlin - Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • G. Klein - Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • A. Dahlhaus - Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam027

doi: 10.3205/14degam027, urn:nbn:de:0183-14degam0270

Veröffentlicht: 11. September 2014

© 2014 Güthlin et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Nach dem Exploratory Mixed Method Design [1] ist eine einem Survey vorgeschaltete explorative Phase mit qualitativer Methodik notwendig, wenn

1.
Fragebogeninstrumente für das zu untersuchende Problem nicht vorliegen,
2.
die zu untersuchenden Variablen unbekannt sind und
3.
die Grundstruktur der Versorgung unbekannt ist.

Ein solches Vorgehen wurde in 2 unserer Studien gewählt.

Studienfrage: Welche inhaltsanalytischen Schritte werden vorgenommen, wenn eine qualitative Vorstudie der Fragebogenentwicklung dient?

Methode: Im Rahmen einer Studie zur hausärztlichen Versorgung onkologischer Patienten (Studie 1) und einer Studie zum Fortbildungs- und Informationsbedarf zur Komplementärmedizin (CAM) bei Fachpersonal (Studie 2) wurden Interviews durchgeführt (Studie 1:55 Interviews/Hausärzte, Studie 2:63 Interviews/neben ärztlichem Personal aus der ambulanten und stationären Versorgung auch Pflegekräfte und Psychoonkologen). Die Interviews wurden transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: Im Rahmen der Analyse wurden Code-Listen erstellt und angewandt, die mit Blick auf die Fragebogenkonstruktion entwickelt wurden. Hierzu wurden die inhaltsanalytischen Schritte je nach Studie eher induktiv bzw. eher deduktiv ausgelegt. War das Feld unbekannt (Studie 1) so wurde induktiver vorgegangen als in Studie 2, in dem die Themen grob bekannt waren. Neben Beispielen aus den Interviews und die konkrete Umsetzung in Items wird beispielhaft gezeigt werden, dass die inhaltsanalytische Analyse des Materials je nach Explorationstiefe angepasst werden musste und von gängigen Verfahren (z.B. Mayring) abwich. Neben Paraphrasierungen kamen auch Listen von Nennungen zum Einsatz, die einen Überblick über den Informationsbedarf zu konkreten CAM-Verfahren geben sollten.

Diskussion: Qualitative Interviews können etwas über die kognitive Repräsentation eines Themas sagen oder auch Formulierungshilfen darstellen. Abweichungen von gängigen Verfahren der qualitativen Inhaltanalyse sind möglich.


Literatur

1.
Creswell JW. Research Design. London; 2003.