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Veränderungen der biomechanischen Eigenschaften der Haut bei Hypo- und Hyperthermie
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Veröffentlicht: | 12. Januar 2016 |
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Fragestellung: Trotz einer Vielzahl an Forschungsergebnissen sind Verbrennungs- und Erfrierungswunden und die resultierenden Gewebeschädigungen noch nicht vollständig verstanden. Insbesondere ist bisher wenig über die Veränderungen der biomechanischen Eigenschaften dieser Wunden bekannt. In vorherigen Studien haben wir im Minipig-Modell die Abhängigkeit der biomechanischen Eigenschaften in akuten Verbrennungs- und Erfrierungswunden untersucht. Nach den Tierversuchen sollen nun erste Untersuchung am Menschen die bisher gewonnen Ergebnisse verifizieren und zunächst die temperaturabhängigen Veränderungen evaluiert werden.
Methoden: An 54 Unterarmen wurde eine lokale Hypothermie mit 15° und 5° C sowie eine Hyperthermie mit 40° und 45° C mittels standardisiertem Verfahren generiert. Die Veränderungen der biomechanischen Eigenschaften der Haut wurden objektiv vor und nach jeder Temperaturveränderung mittels Cutometer in unterschiedlichen tiefen bestimmt und die Ergebnisse statistisch aufgearbeitet.
Ergebnisse: Festigkeit der Haut (Uf), Rückstellfähigkeit (Ua und Ur) sowie errechnete Elastizität (Ue) demonstrierten einen kontinuierlichen Abfall mit abfallender Hauttemperatur und eine Zunahme der Parameter bei zunehmender Hauttemperatur.
Schlussfolgerung: Die Veränderungen der biomechanischen Eigenschaften der Haut sind eine Funktion der Gewebeschädigung sowie der temporär eingeschränkten Funktion der Hautstrukturen. Flüssigkeitsverlagerungen sowie thermische Ausdehnung und Kontraktion von Faserstrukturen scheinen die Hautelastizitätsparameter hierbei entscheidend zu beeinflussen. Weitere Untersuchungen am Menschen hinsichtlich der biomechanischen Hauteigenschaften als objektives Messinstrument der Verbrennungs- und Erfrierungstiefe sollen folgen.