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Update – Die Optimierung der metabolischen Situation bei Schwerbrandverletzten mit Oxandrolone als Bestandteil eines „Metabolischen Bündels“ – Erfahrungen bei 50 schwerbranntverletzten Patienten
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Veröffentlicht: | 12. Januar 2016 |
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Schwere Brandverletzungen gehen mit der Entwicklung eines Hypermetabolismus mit krankheitsimmanenter Katabolie einher. Nachteilige Effekte auf das Outcome der betroffenen Patienten sind belegt. Auf der DAV-Tagung 2010 stellten wir unser Konzept eines "metabolischen Bündels" an Maßnahmen unter Einbeziehung der Therapie mit dem Anabolikum Oxandrolone zur Beeinflussung der metabolischen Situation vor. Das Konzept beinhaltet: 1. Gabe einer speziellen Sondenkost mit zusätzlicher Supplementation von Zink, Kupfer und Glutamin, 2. Propranolol, 3. Oxandrolone®. 4. Nichtpharmakologische Maßnahmen: erhöhte Umgebungstemperatur, frühzeitige chirurgische Wundversorgung, Physiotherapie. 5. metabolisches Monitoring.
Die Anwendung von Oxandrolone unterliegt in Deutschland unverändert erheblichen Vorbehalten. Die 2013 aktualisierten ESPEN-Leitlinien [1] hingegen empfehlen ausdrücklich die Verwendung des Präparats und können als Goldstandard für die Optimierung der metabolischen Situation bei Schwerbranntverletzten angesehen werden.
Wir möchten nunmehr eine Auswertung der ersten 50 schwerbranntverletzten Patienten präsentieren, bei denen Oxandrolone im Rahmen des metabolischen Bündels zur Anwendung kam. Einen besonderen Stellenwert hat die Verträglichkeit des Medikaments unter der Berücksichtigung der Leberfunktion. Daneben werden die Compliance mit den anderen Maßnahmen des Bündels sowie Aspekte der Beschaffung von Oxandrolone und deren arzneimittelrechtlichen Belange dargestellt.