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30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012)

11.01. - 14.01.2012, Nassfeld, Österreich

Management und Outcome von Patienten mit strominduzierten Verbrennungen – Retrospektive Analyse der letzten 15 Jahre

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Otte - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • M. Lehnhardt - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • A. Daigeler - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • G. Germann - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • J. Kolbenschlag - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen
  • H. Ryssel - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Klinik für Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, BG Unfallklinik Ludwigshafen

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012). Nassfeld, Österreich, 11.-14.01.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dav40

doi: 10.3205/12dav40, urn:nbn:de:0183-12dav400

Veröffentlicht: 7. August 2012

© 2012 Otte et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Verbrennungen durch Strom resultieren in einer hohen Komplikationsrate mit langer Verweildauer und einer Vielzahl an durchzuführenden Operationen. Hinsichtlich Morbidität, Mortalität und Langzeitergebnissen nehmen Stromunfälle eine Sonderrolle bei den Verbrennungsverletzungen ein.

Material und Methoden: Zwischen 1995 und 2010 wurden an der BG Unfallklinik 128 Patienten aufgrund strominduzierter Verbrennungen behandelt. Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden die verschiedenen Unfallmechanismen bei Stromverbrennungen untereinander verglichen. Zudem erfolgte ein Vergleich aller Aufnahme-EKGs mit Troponin-T Werten.

Ergebnisse: In 39 Fällen kam es zu einer Hochspannungsverletzung, in 53 zu einer Niederspannungsverletzung und bei 35 Fällen zu einer Verbrennung durch Lichtbogen. Ein Patient erlitt einen Blitzschlag. Amputationen waren in der Hochspannungsgruppe am häufigsten, gefolgt von Lichtbogen- und Niederspannungsverbrennungen. Die meisten freien und gestielten Lappenplastiken wurden bei den Patienten mit Hochspannungsverbrennungen durchgeführt. Sowohl die Komplikationsrate als auch die Verweildauer war in der Gruppe mit den Hochspannungsverletzungen höher als in den anderen beiden Gruppen. Es zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen erhöhten Troponin-T Werten und pathologischen EKG Veränderungen Schlussfolgerung Stromverbrennungen weisen eine verhältnismäßig geringe Mortalität auf bei hoher Morbidität, Verweildauer und Komplikationsrate. Die Patienten mit Verbrennung durch Hochspannung und Lichtbogen hatten ein jüngeres Alter, längeren Krankenhausaufenthalt, höhere verbrannte Körperoberfläche und eine vermehrte Anzahl an Operationen im Vergleich zu den Niederspannungsverbrennungen. Es bestehen signifikante Unterschiede zwischen Hochspannung- und Lichtbogenverbrennungen untereinander bezüglich Häufigkeit der Escharotomie, Amputationen, Operationen, freien Lappenplastiken und Komplikationen wie z.B. Niereninsuffizienz. Bzgl. der Notwendigkeit des kontinuierlichen kardialen Monitorings bedarf es größere prospektive Studien.