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Klinische Validierung des multispektral-optischen Verfahrens „CS-CAM.burn“ zur objektiven Bestimmung der Verbrennungstiefe
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Veröffentlicht: | 7. August 2012 |
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Einleitung: Das für die klinische Routinepraxis konzipierte multispektral-optische System „CS-CAM.burn“ erlaubt eine schnelle und flexible Messung der Verbrennungstiefe bei thermisch geschädigten Hautarealen. Das System funktioniert ähnlich einer konventionellen Fotokamera und ermöglicht mittels einer wissensbasierten Software die aufgenommenen Daten eine Auswertung der Daten vorzunehmen. Das Resultatbild stellt die Verbrennungsgrade in Falschfarben kodiert dar. Über die unterschiedliche Farbgebung kann dann im Rahmen der Auswertung eine Diagnose der Verbrennungstiefe erfolgen. Die erste Untersuchung kann bereits zum Zeitpunkt der Erstversorgung, nach dem Debridement im Schwerbrandverletztenbad erfolgen. Das System soll eine frühzeitige sichere Einschätzung der Verbrennungstiefe erlauben und läßt sich mit dem Dokumentationssystem BurnCase 3D kombinieren.
Methode: Zwischen März und Oktober 2011 erfolgte die systematische Erfassung der Daten bei Patienten, die aufgrund von thermischen Verletzungen stationär aufgenommen wurden. Die Evaluation mittels „CS-CAM.burn“ erfolgte zum Zeitpunkt der Aufnahme, sowie im Rahmen des ersten Verbandwechsels nach 24 Stunden. Im Verlauf der stationären Behandlung erfolgte bei den Patienten die weiterführende Evaluation allein aufgrund der klinischen Analyse durch zwei unabhängig begutachtende, erfahrene Verbrennungsmediziner. Im Zuge dieser Untersuchungen wurden auch die Indikationen zur operativen, respektive konservativen Therapie gestellt. Retrospektiv wurden die durch das Kamerasystem erhobenen Daten mit den klinischen Ergebnissen verglichen.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Analyse werden vorgestellt. Es erfolgt eine Analyse zur Sicherheit der Einschätzung der Verbrennungstiefe durch das System in Abhängigkeit verschiedener klinischer Parameter und über die Anwendbarkeit dieses Diagnoseverfahrens in der Praxis. Erste Auswertungen konnten zeigen, dass das System eine frühzeittige, sichere Einschätzung der Verletzungsschwere erlaubt. Allerdings war auch festzustellen, dass Anwendungsprobleme mit der aktuellen Kamerahardware noch regelmäßig zu einer Beeinflussung der erreichbaren Datenqualitäten führten.
Schlußfolgerung: Nach Lösung der noch vorhandenen hardwaretechnisch bedingten Limitationen hat das Verfahren gerade in Kombination mit BurnCase 3D das Potential, ein Standardverfahren für die objektive Verbrennungsdiagnose und -dokumentation zu werden.