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29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2011)

12.01. - 15.01.2011, Grindelwald, Schweiz

Der schwerbrandverletzte Hochleistungssportler: Falldarstellung eines Bundesliga Spielers

Meeting Abstract

  • P. Jaminet - Klinik für Plastische, Hand- , Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen
  • A. Rahmanian-Schwarz - Klinik für Plastische, Hand- , Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen
  • M. Pfau - Klinik für Plastische, Hand- , Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen
  • H.-E. Schaller - Klinik für Plastische, Hand- , Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen

DAV 2011. 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Grindelwald, Schweiz, 12.-15.01.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dav20

doi: 10.3205/11dav20, urn:nbn:de:0183-11dav206

Veröffentlicht: 21. Juni 2011

© 2011 Jaminet et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei Hochleistungssportlern bedeutet eine schwere Verbrennung nicht selten das Ende der beruflichen und sportlichen Karriere. Neben der Erstbehandlung, der intensivmedizinischen Therapie und der Rekonstruktion stellt die Rehabilitation eine enorme Herausforderung dar.

Methoden: Wir präsentieren den Fall eines 20jährigen Bundesliga Profis mit 60% Verbrennung der Körperoberfläche. Neben 2a – 2b ° Verbrennungsarealen im Bereich der rechten oberen Extremität und der rechten Flanke zeigten sich 2b – 3° Verbrennungen an der rechten unteren Extremität. Die chirurgische Therapie bestand initial in einem Débridement der Verbrennungsareale mit dem Versajet System. Am Unterarm sowie am Unterschenkel erfolgten Escharotomien. Die 2a° Areale wurden mit Suprathel gedeckt, die restlichen Areale temporär mit Xenograft. Nach Stabilisierung des Patienten wurde das Xenograft entfernt und die Wunden mit Spalthaut gedeckt. Bis auf den Aussenknöchel und die Achillessehne heilte diese gut an. Im Bereich des oberen Sprunggelenkes war die Defektdeckung durch einen freien ALT Lappen von links notwendig. Intensive Physio- und Ergotherapie begannen ab dem ersten Tag in der Klinik. Es schloss sich zusätzlich eine regelmäßige Psychotherapie an.

Resultate: Nach 20 Tagen konnte der Patient bei geschlossenen Wundverhältnissen von der Intensivstation auf Normalstation verlegt werden. Nach 2 Monaten wurde der Patient in die ambulante Weiterbehandlung entlassen. Nach 4 Monaten hat er wieder am Training teilgenommen und 50% seiner Leistungsfähigkeit erreicht bevor er nach 6 Monaten wieder regulär an Bundesliga Spielen teilnahm.

Schlussfolgerung: Nur die enge Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen, wie sie in großen Verbrennungszentren die Regel ist, ermöglicht die optimale Therapie des schwerbrandverletzten Patienten.