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29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2011)

12.01. - 15.01.2011, Grindelwald, Schweiz

Sind Glasgow Coma Scale und laborchemische Parameter dem COHb-Wert bei der Einschätzung der Intensität einer CO-Intoxikation überlegen?

Meeting Abstract

  • G. Grieb - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen,Aachen
  • D. Simons - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen,Aachen
  • L. Schmitz - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen,Aachen
  • A. Piatkowski - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen,Aachen
  • O. Grottke - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen,Aachen
  • N. Pallua - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum der RWTH Aachen,Aachen

DAV 2011. 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Grindelwald, Schweiz, 12.-15.01.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dav11

doi: 10.3205/11dav11, urn:nbn:de:0183-11dav113

Veröffentlicht: 21. Juni 2011

© 2011 Grieb et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein geruch- und farbloses Gas, dass eine etwa 240 mal größere Affinität zu Hämoglobin als Sauerstoff hat und in der Lage ist Carboxyhämoglobin (COHb) zu bilden. Durch eine Intoxikation mit CO können Organe wie Lunge, Herz und Gehirn betroffen sein und in schweren Fällen kann dies zum Koma oder sogar Tod führen. Der COHb-Wert gilt als valider Parameter zur Einschätzung der Intensität einer CO-Intoxikation und wird routinemäßig eingesetzt.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden 173 Patienten eingeschlossen, die mit einer CO-Intoxikation in unserer Klinik behandelt wurden. Standardisierte Laborentnahmen, Röntgen-Thorax und Erhebung des neurologischen Status wurde routinemäßig bei allen Patienten durchgeführt. Die Dauer des klinischen Aufenthaltes wurde als eine Größe zur Bestimmung des Schweregrades der CO-bedingten Erkrankung herangezogen.

Resultate: Interessanterweise konnte keine Korrelation zwischen dem COHb-Wert und der Dauer des Krankenhausaufenthaltes festgestellt werden. Stattdessen konnte eine signifikante inverse Korrelation zwischen der Glasgow Coma Scale (GCS) und der Dauer des Krankenhausaufenthaltes festgestellt werden. Zusätzlich zeigten Patienten mit erhöhten Entzündungsparametern oder Lungeninfiltraten im Röntgen Thorax eine signifikant höhere Aufenthaltsdauer.

Schlussfolgerung: Wir schlussfolgern, dass klinische Parameter wie die GCS, laborchemische Entzündungsparamter und das Auftreten von Lungeninfiltraten im Röntgen Thorax adäquate Mittel sind um die Intensität einer CO-Intoxikation besser zu beurteilen und dass die Messung des COHb-Wertes allein für diesen Zweck insuffizient ist.