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29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2011)

12.01. - 15.01.2011, Grindelwald, Schweiz

Evaluation von Infrastruktur und Ausstattung in 28 Verbrennungszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Meeting Abstract

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  • M. N. Busche - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Verbrennungschirugie, Hannover
  • P. M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Verbrennungschirugie, Hannover

DAV 2011. 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Grindelwald, Schweiz, 12.-15.01.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dav05

doi: 10.3205/11dav05, urn:nbn:de:0183-11dav053

Veröffentlicht: 21. Juni 2011

© 2011 Busche et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Vorraussetzungen von Verbrennungszentren und Einweisungskriterien werden für die USA in Leitlinien von der American Burn Association (ABA), für Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV) und für den deutschsprachigen Raum von der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV) festgelegt. Ziel unserer Studie war, die Standards von ABA und DGV zu vergleichen und die Infrastruktur und Ausstattung von Verbrennungszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu evaluieren.

Methoden: Die auf den Internetseiten angegebenen Leitlinien von ABA und DGV wurden verglichen. Fragebögen mit 32 Fragen zu Größe, Infrastruktur, Ausstattung und Ausbildung wurden 2009 zu allen Verbrennungszentren für Erwachsene und Kinder in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz geschickt. Von der ABA, DGV, DAV und der European Burn Association (EBA) wurde die Anzahl von Verbrennungszentren, -betten und Intensivbetten für die USA, Deutschland, Österreich, die Schweiz und die EU erfragt und mit der Bevölkerung des jeweiligen Landes verglichen.

Resultate: Der Vergleich der Leitlinien von ABA und DGV zeigt, dass die USA und Deutschland vergleichbare Einweisungskriterien und Vorraussetzungen für Verbrennungszentren haben, dass aber die DGV mehr die infrastrukturellen Vorraussetzungen betont, während die ABA eher die personellen Vorraussetzungen betont. Die Rücklaufquote unserer Umfrage betrug 76% und zeigte, dass die größten infrastrukturellen Unterschiede zwischen Verbrennungszentren für Erwachsene und Kinder lagen. Die Daten von ABA, DGV, DAV und EBA ergaben, dass alle Länder eine ähnliche Anzahl von Verbrennungszentren pro Bevölkerung hatten, während größere Unterschiede in der Verfügbarkeit von Verbrennungsbetten pro Bevölkerung bestanden. Auch der Anteil von Intensivbetten war im deutsprachigen Teil Europas mit 86% deutlich höher als in der gesamten EU (31%).

Schlussfolgerung: Die DGV-Leitlinien entsprechen dem Standard der ABA-Leitlinien, und die eingeschlossenen Zentren erfüllen die Vorraussetzungen. Verbrennungstherapie, insbesondere die Behandlung von pädiatrischen Verbrennungspatienten, erfordert einen interdisziplinären Ansatz für optimale Ergebnisse. Insgesamt besteht in den deutschsprachigen Ländern Europas eine ausreichende Dichte an Verbrennungszentren und -betten, um durch Verteilung von Patienten auf mehrere Zentren auch Katastrophenfälle erfolgreich bewältigen zu können.