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ESBL & Carbapenemasen – Gram-negative Erreger rüsten auf
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Veröffentlicht: | 18. April 2013 |
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Infektionskrankheiten stellen nach wie vor eine Bedrohung für die Gesundheit und das Leben vieler Menschen dar. Trotz großer Erfolge in der Antibiotikatherapie bakterieller Infektionen haben sich resistente Keime zu einem ernsthaften Problem im nosokomialen aber auch ambulanten Bereich entwickelt.
Seit Mitte der 80er Jahre ist im Klinikbereich bei zahlreichen Bakteriengruppen eine stetige Zunahme der Resistenz gegenüber vielen Antibiotika zu beobachten, nachdem die Resistenzsituation zuvor über ein Jahrzehnt unverändert oder sogar rückläufig war.
Von besonderer klinischen Relevanz sind Infektionen durch multiresistente Gram-negative Erreger wie Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter baumannii, die sich durch den Erwerb von Betalaktamasen mit erweitertem Spektrum sowie Carbapenemasen den wichtigsten Antibiotikagruppen entziehen.
Infektionserreger kennen keine Grenzen. Die Resistenzentwicklung in verschiedenen Ländern ist sehr unterschiedlich und hängt neben Aspekten des Hygienemanagements vor allem auch mit dem Umgang und Gebrauch von Antibiotika zusammen. In einigen Ländern haben die Resistenzraten im Vergleich zu Deutschland, mit relativ günstigen Resistenzverhältnissen, auch bei ambulanten Patienten bereits bedrohliche Ausmaße erreicht und der Import resistenter Keime stellt deshalb ein ernstzunehmendes Problem dar.
Die Verschlechterung der Resistenzsituation hat therapeutische Konsequenzen, da sich mit der Zunahme der Resistenz das Risiko eines Therapieversagens für die Patienten erhöht.