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Makulaforamen: intravitreale Injektion oder Vitrektomie?
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Veröffentlicht: | 9. Juli 2015 |
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Laut Stellungnahme der Retinologischen Gesellschaft vom Mai 2013 kann Ocriplasmin für ein Makulaforamen mit einem Durchmesser von <250 µm eingesetzt werden, je nach Patientenselektion mit Verschlussraten von 20% bis 62%. Ein Nichtansprechen der Therapie verschlechtere nicht die Wirksamkeit weiterführender Therapieoptionen wie z.B. der Vitrektomie. Nach einer Vitrektomie sind Verschlussraten zwischen 85% und 95% beschrieben, mit einer Ablatiorate von 2% und einer vorzeitigen Kataraktentwicklung bei phaken Augen. Eine Umfrage der European VitreoRetinal Society aus dem Jahr 2013 ergab, dass bei einer PPV innerhalb von 4 Wochen nach Symptombeginn eine höhere anatomische Verschlussrate (92%) und ein besserer funktioneller Erfolg erzielt werden kann, und das Ergebnis bei verzögerter Operation signifikant schlechter ausfällt. Zusammenfassend sollte bei einem durchgreifenden Makulaforamen für ein gutes anatomisches und funktionelles Ergebnis so rasch wie möglich vitrektomiert werden, wir streben eine Operation innerhalb von 4 Wochen an. Über eine Ocriplasmineingabe ist zwar bei jedem Makulaforamen aufzuklären, die Eingabe ist aber nur bei kleinem Makulaforamen sinnvoll, wenn der Patient eine Vitrektomie ablehnt, da eine nicht erfolgreiche Ocriplasmineingabe eine Vitrektomie um ca. 3 Monate verzögern und damit das anatomische und funktionelle Ergebnis messbar verschlechtern könnte.