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Osteoporotische Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule mit Distraktions- oder Rotationsinstabilität (OF 5) – Ergebnisse der prospektiven multizentrischen EOFTT-Studie
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2022 |
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Fragestellung: In der neu entwickelten OF-Klassifikation für osteoporotische thorakolumbale Wirbelfrakturen (OWF) werden OF 5-Verletzungen als Verletzungen mit Distraktions- oder Rotationsinstabilität definiert und gelten daher als sehr instabil. Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war es, die bei OF 5-Verletzungen der thorakolumbalen Wirbelsäule angewandten chirurgischen Strategien zu analysieren und die damit verbundenen Komplikationen und klinischen Ergebnisse zu bewerten.
Methodik: An 17 Wirbelsäulenzentren wurde eine multizentrische prospektive Kohortenstudie durchgeführt, an der 494 konsekutive Patienten teilnahmen, die wegen einer OWF operativ oder nicht-operativ behandelt wurden. In der vorliegenden Studie wurden nur Patienten mit einer OF 5-Verletzung analysiert. Ergebnisparameter waren Komplikationen, Visuelle Analogskala (VAS), Oswestry Disability Questionnaire (ODI), Timed Up & Go Test (TUG), EQ-5D 5L und Barthel Index.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wiesen 19 Patienten (78±7 Jahre, 13 Frauen) eine OF-Verletzung auf. Die operative Behandlung bestand in 9 Fällen aus einer langstreckigen posterioren Instrumentierung und in 10 Fällen aus einer kurzstreckigen posterioren Instrumentierung. Pedikelschrauben wurden in 68%, eine Augmentation des frakturierten Wirbels in 42% und eine zusätzliche anteriore Rekonstruktion in 21% der Fälle durchgeführt. Nur zwei Patienten (11%) erhielten eine kurzstreckige posteriore Instrumentierung ohne anteriore Rekonstruktion oder Zementaugmentation des gebrochenen Wirbels. Es traten keine chirurgischen Komplikationen auf, aber medizinische postoperative Komplikationen wurden häufig beobachtet (45%). In der Nachkontrolle nach durchschnittlich 20±10 Wochen (12 bis 48 Wochen) zeigten die Patienten signifikante Verbesserungen bei allen funktionellen Parametern und waren gehfähig.
Schlussfolgerung: In dieser Analyse von Patienten mit OWF-Frakturen vom Typ OF 5 war die operative Stabilisierung die Behandlung der Wahl und führte zu einer signifikanten kurzfristigen Verbesserung des funktionellen Ergebnisses und der Lebensqualität. Lang- und kurzsstreckige posteriore Instrumentierungen in Kombination mit anteriorer Rekonstruktion oder Zementaugmentation scheinen – in Abhängigkeit von lokaler Kyphose und Wirbelkörperdestruktion – bei diesen Patienten praktikable Optionen zu sein.