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Einfluss patientspezifischer und internistischer Faktoren auf das klinische Ergebnis nach operativer Versorgung osteoporotischer Frakturen
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2022 |
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Fragestellung: Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen (OF) verdienen unsere Aufmerksamkeit, da sie zu einer Abnahme der Mobilität, einer Zunahme der Abhängigkeit und hohen Sterblichkeitsrate führen. Versagt die konservative Therapie, muss frühzeitig eine operative Intervention erwogen werden, um der Abwärtsspirale entgegenzuwirken. Aber auch im Rahmen der Operation sind hohe Komplikationsraten zu verzeichnen. Wenig bekannt ist dabei, welche patientenspezifischen und internistischen Risikofaktoren mit einem schlechten klinischen Ergebnis einhergehen, was nun Ziel der vorliegenden Arbeit war.
Methodik: Wir führten eine systematische Literaturrecherche gemäß der PRISMA-Checkliste und Algorithmus durch. Analysiert wurden Risikofaktoren für perioperative Komplikationen (pKomp), für eine frühzeitige stationäre Wiederaufnahme (WA), für die Dauer des Krankenhausaufenthaltes (DKh), die Krankenhausmortalität (KM), die gesamte Mortalität (gM) sowie das klinische Ergebnis (kE).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden 739 potenziell verwertbare Studien identifiziert, wobei nach Berücksichtigung aller Einschluss- und Auschlusskriterien 15 Studien mit 15.515 Patienten eingeschlossen wurden. Das Patientenalter (>75 Jahre) und männliches Geschlecht hatte einen negativen Einfluss auf alle zu analysierenden Endpunkte; der Aufnahmestatus sowie der Allgemeinzustand (>ASA 2) lediglich auf pKomp, WA, gM. Das Auftreten perioperativer Komplikationen war bei Vorliegen von Vorhofflimmern (VHF), Niereninsuffizienz/Dialyse (eGFR <60ml/min/1.73m2), Lebererkrankungen, COPD, arterieller Hypertonie (art.HT), M. Parkinson sowie bei Hypoalbuminämie (<3,5g/dl) erhöht. Die Wahrscheinlichkeit einer WA erhöhte sich bei Vorliegen von COPD, einem metastasiertem Grundleiden, regelmäßiger Steroideinnahme sowie Hypoalbuminämie (<3,5g/dl). Auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ging mit einer Hypoalbuminämie (<3,5g/dl) einher. Die KM wurde durch das Vorliegen eines VHF, einer Niereninsuffizienz (eGFR <60ml/min/1.73m2) sowie Schizophrenie beeinflusst. Im Hinblick auf die gM sind Lungenerkrankungen, art.HT, eine präoperative Transfusionsbedürftigkeit, Niereninsuffizienz (eGFR <60ml/min/1.73m2 bzw. Creatinine Clearance <60mg/dl), eine Hypoalbuminämie (<3,5g/dl) sowie eine metastasierte Tumorerkrankung aufzuführen. Für das kE ist das Vorliegen einer COPD, Koagulopathie, cerebrovaskulären Ereignisses in der Vorgeschichte, die art.HT, die Niereninsuffizienz (Chronic Kidney Disease (CKD) Grad 3 bzw. 4, GFR <60ml/min/1.73m2), ein niedriger präoperativer Hb (11,2 mmol/l) sowie eine hohe Alkalische Phosphatase (389,3 U/l) präoperativ festzuhalten.
Im Rahmen der systematischen Literaturrecherche konnten eine Reihe von Risikofaktoren identifiziert werden, welche im Rahmen der operativen Versorgung von OF den Verlauf negativ beeinflussen. Diese müssen präoperativ identifiziert und soweit möglich optimiert werden, um den negativen Einfluss auf das klinische Ergebnis zu minimieren.