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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Nasale Beteiligung bei Patienten mit Granulomatose mit Polyangiitis

Poster Allergologie / Umweltmedizin / Immunologie

  • Dominik Kühn - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-und Halschirurgie CAU zu Kiel, Kiel
  • Charlotte Hospowsky - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf-und Halschirurgie CAU zu Kiel, Kiel
  • Julia Holle - Klinik für Rheumatologie und Immunologie Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt
  • Frank Moosig - Klinik für Rheumatologie und Immunologie Klinikum Bad Bramstedt, Bad Bramstedt
  • corresponding author Martin Laudien - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU zu Kiel, Kiel

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc098

doi: 10.3205/cpo001449, urn:nbn:de:0183-cpo0014492

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Kühn et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die Granulomatose mit Polyangiitis (GPA) ist eine seltene Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der ANCA-assoziierten Vaskulitiden. Nasale Manifestationen wurden bisher nur in einzelnen Fallberichten und kleinen Fallserien beschrieben. Das Ziel dieser Studie war es erstmals strukturiert rhinologische Manifestationen anhand einer großen Kohorte zu beschreiben.

Patienten und Methoden: Von 1990 bis 2012 wurden 230 Patienten mit histologischer, serologischer oder klinischer Diagnose einer GPA in die Studie eingeschloßen. Neben strukturierter Anamnese und klinischer Befunderhebung erfolgte die Testung des olfaktorischen Systems mittels sniffin' sticks und die aktive anteriore Rhinomanometrie.

Ergebnisse: Die Untersuchung mittels Rhinoskop ergab bei 67% der Patienten nasale Krusten oder Borken, bei 35% eine Rhinorrhoe, bei 27% Granulationen der Nasenschleimhaut, bei 26% eine Epistaxis, bei 26% endonasale Synechien, bei 12% putride Veränderungen der Nasenschleimhaut und bei 11% polypöse Veränderungen der Nasenschleimhaut. Es wurden bei 60% der Patienten Septumdeformitäten bei 28% Muschelhyperplasien, bei 18% Nasendeformitäten und bei 17% Sattelnasen dokumentiert.

45% der sniffin'sticks-Untersuchungen ergaben eine Hyposmie und 12% ergaben eine Anosmie.

Die Rhinomanometrie ergab bei 55% der Patienten eine permanente oder wechselnde Nasenatmungsbehinderung.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse belegen erstmals bei relevanter Kohortengröße die häufige rhinologische Beteiligung bei GPA, die sich selbst unter kontinuierlicher immunmodulatorischer Therapie zeigt. Die Analyse möglicher Zusammenhänge mit der systemischen Krankheitsaktivität erfolgt aktuell.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.