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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Case Report: Speicheldrüsenkarzinom vom Typus des sekretorischen Mammakarzinoms mit einer high grade Transformation

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

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  • corresponding author Alexandra Gliese - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Adrian Münscher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Carsten Dalchow - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc161

doi: 10.3205/cpo000923, urn:nbn:de:0183-cpo0009236

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Gliese et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Für die seltene Entität des Speicheldrüsenkarzinoms vom Typus des sekretorischen Mammakarzinoms sind das Azinuszell- und das Zystadenokarzinom die häufigsten Differentialdiagnosen. Die eindeutige Diagnosestellung wird durch neue Forschungsergebnisse ermöglicht. Eine high grade Transformation dieser Karzinomart wurde bisher nur in Einzelfällen beschrieben.

Fallvorstellung: Ein 64-jähriger, männlicher Patient stellte sich mit einer unklaren Raumforderung präaurikulär rechts vor. Am oberen Parotispol war eine derbe, nicht verschiebliche Raumforderung palpabel. Der N. facialis war intakt. Sonographisch zeigte sich bei sonst unauffälligem Parenchym eine 1,4 x 1,0 cm große Raumforderung. Eine Punktion ergab keine eindeutige Histologie. Anhand einer Speicheldrüsen-MRT wurde der Verdacht auf ein monomorphes Adenom der Parotis gestellt. Daraufhin wurde eine laterofaziale Parotidektomie unter Neuromonitoring durchgeführt. Histologisch wurde zunächst ein Mukoepidermoidkarzinom vermutet, immunhistochemische Untersuchungen und FISH-Analysen ergaben jedoch ein Speicheldrüsenkarzinom vom Typus des sekretorischen Mammakarzinoms mit einer high grade Transformation. Das Staging zeigte keine metastasensuspekten Lymphknoten und keine Absiedlungen. Aufgrund des malignen Befundes wurde eine radikale Parotidektomie und eine selektive Neck Dissection Level II-IV rechts durchgeführt. Die abschließende Tumorklassifikation lautete high grade, pT1, pN0 (0/38), cM0, L0, V0, Pn0, R0. Der Patient erhält aktuell eine adjuvante Strahlentherapie.

Schlussfolgerung: Dank neuester Forschungsergebnisse ist eine differenziertere histologische Diagnostik möglich, die das Erkennen dieser seltenen Entität ermöglicht und damit die Einschätzung der Prognose beim Speicheldrüsenkarzinom verbessert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.