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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Fallbericht: Intrakranielle kontrastmittelaufnehmende Raumforderung 58 Jahre nach Resektion eines Vestibularisschwannoms: Entzündung oder Tumor?

Poster Otologie

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  • corresponding author Nina Zeller - Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Carsten Dalchow - Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2014;10:Doc003

doi: 10.3205/cpo000765, urn:nbn:de:0183-cpo0007654

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Zeller et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Jahre nach Entfernung intracranieller Tumoren können raumfordernde Prozesse im Operationsgebiet vorkommen. Es kommen entzündliche oder neoplastische Ursachen in Betracht. In diesem Fall trat 58 Jahre nach Resektion eines Vestibularisschwannoms ein schnell progredienter Prozess auf.

Fallbericht: Eine 76-jährige Patientin bei der 1955 die Resektion eines „Hühnerei-großen“ Vestibularisschwannoms der mittleren Schädelgrube über eine temporale Kraniotomie und radikale Mastoidektomie rechts mit anschließender Fazialis-Accessoriusplastik erfolgte, stellte sich 06/2013 mit transient bestehenden Parästhesien und Gleichgewichtsstörungen vor. Seit der Resektion waren eine komplette periphere Fazialisparese und Surditas rechts bekannt.

Im MRT wurde jetzt eine KM-aufnehmende Raumforderung im Bereich der Felsenbeinspitze rechts mit perifokalem Ödem beschrieben. Erhöhte Infektparameter und weitere Symptome zeigten sich nicht. Bei V.a. Cerebritis erfolgte eine antibiotische Therapie. Differentialdiagnostisch wurde ein anaplastisches Meningeom diskutiert. In MRT- bzw. CT-Kontrollen war eine Konfigurationsänderung und Größenprogredienz beschrieben. Diese bildete sich unter der antibiotischen Therpaie nicht zurück. 11/2013 erfolgte eine transmastoidale Kraniotomie mit Resektion des intraduralen Tumors. Schnellschnittdiagnostik und abschließende Histologie zeigten zellarmes kollagenes Bindegewebe sowie Granulationsgewebe ohne Hinweise auf einen malignen Tumor. Die Patientin verließ nach 7 Tagen die Klinik in gutem AZ.

Schlussfolgerungen: Es werden die Differentialdiagnosen entzündlicher intrakranieller Prozesse und maligner Tumor gegenübergestellt. Darüber hinaus werden mögliche Operationszugänge von subtemporal, retrosigmoidal und transmastoidal sowie deren Risiken diskutiert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.